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06 Oktober 2022, 10:27

Meinung: Viele in Europa sind bereit, mit Belarus zusammenzuarbeiten

MINSK, 6. Oktober (BelTA) – Der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses der Repräsentantenkammer für auswärtige Angelegenheiten Andrej Sawinych hat in einem Interview mit der Telegraphenagentur BelTA erzählt, unter welchen Bedingungen heute die Zusammenarbeit zwischen Europa und Belarus vonstatten geht.

„Der Gott hat es gewollt, dass Belarus viele Nachbarn hat, was bedeutet, dass wir immer mit ihnen zusammenarbeiten werden. Die wichtigste Frage lautet: unter welchen Bedingungen? In den letzten 30-40 Jahren wurde ein globales System geschaffen, das an sich hierarchisch und ungerecht ist. Die USA und die westeuropäischen Länder bilden den Kern dieses Systems. Sie haben den Staaten „an der Peripherie“ finanzielle, menschliche und natürliche Ressourcen entzogen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 wurden wir Teil dieses globalen Systems. Brauchen wir diese Art der Zusammenarbeit mit Europa? Da bin ich mir nicht so sicher. Der Wohlstand in Europa ist zu einem großen Teil nicht deshalb entstanden, weil sie eine besser organisierte Gesellschaft haben, sondern weil sie durch einen nicht gleichwertigen Finanzaustausch mit Entwicklungsländern einen zusätzlichen Vorteil hatten. Und jetzt bröckelt dieses System wirklich“, sagte Andrej Sawinych.

Er fügte hinzu: „Wir werden uns nie wieder auf Bedingungen einlassen, die für die Republik Belarus nachteilig wären. Dies ist der erste Gedanke, den der Präsident in seinen Ausführungen zum Ausdruck bringt. Und zwar inmitten dieses Wandels der Welt und des Übergangs von einer unipolaren zu einer multipolaren Welt. Wenn der belarussische Staatschef über normale Beziehungen spricht, meint er meines Erachtens die Beziehungen zu gewöhnlichen Menschen, Menschen in Europa, mit denen wir nie politische Auseinandersetzungen hatten. Es gibt viele Kräfte in Europa, die diese Zusammenarbeit wünschen und dazu bereit sind. Es ist nur so, dass ihre Zeit noch nicht gekommen ist, sie dürfen es nicht tun. Wir sind bereit, mit diesen Kräften, Menschen und Wirtschaftskreisen zusammenzuarbeiten. Und sie wissen, auf welchen Grundsätzen diese Zusammenarbeit beruhen wird.“

Der Abgeordnete stellte fest, dass Europa jetzt eine Geisel der Situation ist. „Der globale Hegemon, der seine Position auf der Weltbühne langsam verlässt, führt in der Tat eine groß angelegte Kampagne zur Deindustrialisierung Europas durch. Und dieser Prozess wird unumkehrbar sein. Unter diesen Bedingungen können wir es für möglich halten, dass sich einige Betriebe und Unternehmen auf unserem Territorium niederlassen, um lebensfähig bleiben zu können. Aber die Zeit wird zeigen, wie das geschehen wird. Ich denke, dass wir immer zu einer solchen gleichberechtigten und respektvollen Interaktion bereit sein werden, die auf den Werten basiert, auf denen die belarussische Staatlichkeit und die belarussische Gesellschaft beruhen“, rsümierte Sawinych.

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