
MINSK, 1. September (BelTA) – Die grundlegenden Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen, darunter die Vorrangstellung des Völkerrechts sowie das Recht jedes Staates auf Souveränität und Achtung seiner Interessen und Unabhängigkeit, sind bis heute „gültig und unerschütterlich“. Darauf wies der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Sitzung des Rates der Staatschefs der SOZ-Mitgliedstaaten hin, wie TASS berichtet.
„Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Organisation der Vereinten Nationen gegründet, die in diesem Jahr ebenfalls ihr 80-jähriges Bestehen feiert“, erinnerte der russische Staatschef. „In ihrer Charta sind die folgenden Grundprinzipien verankert: die Vorrangstellung des Völkerrechts, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, die souveräne Gleichheit, die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, die Achtung der Unabhängigkeit und der nationalen Interessen jedes Staates. Diese Prinzipien sind bis heute gültig und unerschütterlich.“
Er betonte, dass genau auf diesen Prinzipien die Tätigkeit der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit basiert, „die Gleichgesinnte vereint, die sich den Ideen des Aufbaus einer gerechten multipolaren Weltordnung verschrieben haben“.
Laut Putin wurde für die aktuelle Sitzung des Rates der Staatschefs der SOZ-Mitgliedsstaaten ein „umfangreiches Dokumentenpaket“ vorbereitet, wobei das wichtigste Dokument, die Tianjin-Erklärung, „die abgestimmten Ansätze der Mitgliedsländer zu dringenden Fragen der globalen und regionalen Agenda“ widerspiegeln werde.
Der russische Staatschef erklärte außerdem, dass die auf Europa und Nordamerika ausgerichteten Modelle der Weltordnung der Vergangenheit angehören. An ihre Stelle trete ein wirklich gerechtes System. Seinen Worten zufolge leistet die SOZ einen spürbaren Beitrag zur Stärkung der Atmosphäre der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Vertrauens auf dem gesamten eurasischen Kontinent und hilft damit, die politischen und sozioökonomischen Voraussetzungen für die Bildung eines neuen Systems der Stabilität, Sicherheit und friedlichen Entwicklung in Eurasien zu schaffen.
Der Präsident der Russischen Föderation betonte, dass eine der vorrangigen Aufgaben darin bestehe, die Stabilität entlang der Grenzen der Länder der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten. Er bezeichnete auch die heute zur Unterzeichnung vorgelegten Abkommen über die Einrichtung eines universellen SOZ-Zentrums in Taschkent, das sich mit der Bewältigung des gesamten Spektrums aktueller Herausforderungen und Bedrohungen befassen wird, und über die Eröffnung eines separaten Anti-Drogen-Zentrums in Duschanbe als äußerst wichtig. „Wir gehen davon aus, dass diese Zentren in Kürze ihre Arbeit aufnehmen werden“, betonte Putin.
Darüber hinaus erklärte der russische Staatschef, dass die Sitzung des Rates der Regierungschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im November 2025 in Moskau stattfinden werde.
Der SOZ-Gipfel, der vom 31. August bis zum 1. September in der chinesischen Stadt Tianjin stattfindet, ist der größte in der Geschichte der Organisation. Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs sowie Leiter internationaler Organisationen wurden dazu eingeladen.
Die SOZ wurde am 15. Juni 2001 in Shanghai gegründet. China übernahm im Juli 2024 nach dem Gipfeltreffen in Astana den rotierenden Vorsitz der SOZ.