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10 Juni 2021, 11:35

Ratschkow: Druck des Westens spitzt die Situation rund um Belarus zu

MINSK, 10. Juni (BelTA) – Der Druck des Westens spitzt die Situation rund um Belarus zu und führt zu Eskalation der Spannungen in Osteuropa. Diese Meinung äußerte Sergej Ratschkow, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Rates der Republik für internationale Angelegenheiten und nationale Sicherheit, der Zeitung „SB. Belarus segodnja.“

„Der kollektive Westen will auf Belarus Druck ausüben und einen Keil in die Beziehungen zwischen Belarus und Russland treiben. Natürlich erkennen wir darin eine bewährte Strategie. Vorher wollte man mit Generalstreik, Betriebsschließungen und Verwicklung von Frauen und Kindern in die Straßenproteste das Szenario einer Farbrevolution aufgehen lassen. Das war misslungen, weil sich die Gesellschaft um den Präsidenten konsolidiert hat. Der Westen hat es schon lange darauf abgezielt, Belarus unter seine Pfeife tanzen zu lassen. Aber diesen Zwang lehnen wir kategorisch ab. Der Druck des Westens spitzt nur die Situation rund um Belarus zu und führt zu einer weiteren Eskalation der Spannungen in Osteuropa. Belarus hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr darum bemüht, für Frieden und Sicherheit in der Region zu sorgen. Nun wird der Westen seine Kosten und Mühe in diesem Bereich zu investieren haben“, sagte Ratschkow.

Belarus habe auf jede feindliche Geste seitens der USA und der EU vorsichtig und ausgewogen reagiert. „Wir haben immer voraus kalkuliert, wie schmerzhaft die Antwortmaßnahmen für unsere eigene Wirtschaft sein werden. Wir haben nie zu unserem Nachteil gehandelt. Wir haben immer darauf gewartet, dass sich der Westen eines Tages besinnt und endlich eine konstruktive Politik gegenüber Belarus durchführt“, sagte der Senator.

Ratschkow machte in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Belarus viele Freunde und Partner weltweit hat. China hat bestätigt, strategische Partnerschaft mit Belarus in Wirtschaft und Politik fortsetzen zu wollen. In Südostasien und in Afrika gibt es viele Staaten, die ein großes Interesse an den Beziehungen zu Belarus bekunden. Auch im Nahen Osten gibt es Partnerstaaten, die ungeachtet des westlichen Drucks und Sanktionen unserem Land treu bleiben.

„Die politische Führung der Ukraine hat gegenüber Belarus eine Position eingenommen, die uns - ehrlich gesagt – sehr überrascht. Wir haben unserem südlichen Nachbarstaat immer geholfen – politisch, wirtschaftlich, im Rahmen humanitärer Projekte. Die Ukraine wird heute im Grunde genommen „von außen“ regiert, aber auch von Oligarchen und Politikastern. Der Staat schießt de facto ins eigene Bein und versteht nicht, dass letztendlich das ukrainische Volk darunter zu leiden haben wird. Natürlich will Belarus das ukrainische Volk unterstützen und humanitäre Kontakte ausbauen. Aber wenn die politische Führung der Ukraine eine Politik gegen Belarus durchführen wird, die wir heute zu spüren bekommen, werden wir darauf angemessen reagieren müssen. Wir haben genug Druckmittel und werden sie im Notfall einzusetzen wissen. Und wenn wir zuschlagen, werden rund 200 ukrainische, 300 litauische, 250 zypriotische, 160 lettische, 150 deutsche, 140 polnische Unternehmen das auf eigenem Laib zu spüren bekommen“, betonte Sergej Ratschkow.

Der Rat der Republik beriet heute auch über die Reaktion des Staates auf Aufrufe zu Sanktionen gegen das eigene Land. Ratschkow schließt nicht aus, dass die Strafmaßnahmen in diesen Fällen verschärft werden können.

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