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26 September 2025, 19:56

Ryschenkow: Die Welt ist wieder an einen Punkt gelangt, von dem die nukleare Bedrohung deutlich sichtbar ist

MINSK, 26. September (BelTA) – Die Welt ist wieder an einen Punkt gelangt, von dem die nukleare Bedrohung deutlich sichtbar ist. Das sagte Außenminister Maxim Ryschenkow am 26. September auf einer hochrangigen Plenarsitzung im UN-Hauptquartier in New York anlässlich des Internationalen Tags für die vollständige Abschaffung von Atomwaffen.

Der Außenminister von Belarus unterstützte die Notwendigkeit, den Internationalen Tag für die vollständige Abschaffung von Atomwaffen zu popularisieren, stellte aber gleichzeitig mit Bedauern fest, dass es heute nichts zu feiern gibt.

„Die Welt ist wieder an einen Punkt zurückgekehrt, von dem die nukleare Bedrohung deutlich sichtbar ist. Die Weltuntergangsuhr zeigt weniger als eineinhalb Minuten vor Mitternacht an und symbolisiert den Moment der nuklearen Apokalypse. Dies ist die am nächsten zu Mitternacht liegende Position der Uhrzeiger in ihrer Geschichte. Natürlich ist das alles rein symbolisch. Aber das lässt uns darüber nachdenken, wie nah die Menschheit an den Point of No Return gekommen ist“, sagte der belarussische Diplomat.

Er erinnerte daran, dass im Rahmen eines neuen Paradigmas der internationalen Beziehungen Sicherheitsgarantien und neue Kooperationsprinzipien entwickelt wurden. Dazu gehörten keine NATO-Osterweiterung und Gründung der OSZE mit ihrem Grundsatz der Unteilbarkeit der Sicherheit. Weiter gab es das Budapester Memorandum, in dem Ländern, die auf Atomwaffen verzichteten – und Belarus war eines davon - die Garantie gegeben wurde, dass man gegen sie keine Bedrohung durch Gewalt oder deren Anwendung aussprechen sowie keinen wirtschaftlichen Druck ausüben würde. 

„Heute sind jedoch alle Garantien und Prinzipien zertrampelt. Während wir in der UdSSR und in den ersten Jahren unserer Unabhängigkeit mit Hilfe des Westens entwaffnet wurden, Atomwaffen abzogen, konventionelle Waffen entsorgten, rüstete der Westen langsam auf. Heute werden an unserer Grenze sogar Minen platziert - in Polen, Litauen und Lettland. Legitime Bedenken anderer Staaten hinsichtlich der eigenen Sicherheit wurden ignoriert. Die Folge ist eine heiße Konfrontation der Widersprüche, vor allem in Europa“, bemerkte Maxim Ryschenkow. „Und uns wurde keine Wahl gelassen. In dieser Situation war Belarus gezwungen, russische taktische Atomwaffen auf seinem Territorium zu stationieren, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.“

Diesem Ziel wird auch die Stationierung von russischen ballistischen Hyperschallraketen Oreschnik in Belarus dienen, sagte der Minister.  Der im vergangenen Jahr von Belarus und Russland unterzeichnete Vertrag über Sicherheitsgarantien im Rahmen des Unionsstaates sieht den Einsatz aller Waffenarten vor, einschließlich nuklearer Waffen. 

„Wir lassen uns nicht hineinziehen in ein gedankenloses Wettrüsten. Wir wollen keine weitere Konfrontation. Unsere Antwort ist asymmetrisch, sie ist rein defensiv und erfolgt in strikter Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und den Bestimmungen des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen“, betonte der Außenminister.
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