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27 September 2025, 21:42

Ryschenkow erzählte vor der UNO, wer mit der Nachkriegs-Weltordnung nicht zufrieden ist und warum 

MINSK, 27. September (BelTA) – In seiner Absicht, die Geschichte umzuschreiben, stellt der Westen eines in Frage: die Richtigkeit der Nachkriegs-Weltordnung. Das sagte der Außenminister von Belarus, Maxim Ryschenkow, in seiner Rede auf der Plenarsitzung der 80. UN-Generalversammlung in New York.

Das Motto der diesjährigen Sitzung lautet „Besser gemeinsam: 80 Jahre und mehr für Frieden, Entwicklung und Menschenrechte“. In diesem Zusammenhang schlug der belarussische Außenminister vor, sich an die Ereignisse vor 80 Jahren zu erinnern und darüber nachzudenken, um so die wahren Ursachen jener Herausforderungen und Bedrohungen zu finden, denen der Planet heute gegenübersteht.
„Vor acht Jahrzehnten ist ein blutiger und rücksichtsloser Krieg zu Ende gegangen, der für die gesamte Menschheit zu einer großen Tragödie wurde. Und nur auf Kosten von Millionen von Leben und gebrochenen Schicksalen haben wir diese Herausforderung bewältigt. Der Beitrag der USA und Großbritanniens zum großen Sieg sowie des chinesischen Volkes, das das Joch des japanischen Militarismus weggeworfen hat, ist offensichtlich. Jedoch war die Heldentat des sowjetischen Volkes entscheidend“, sagte Maxim Ryschenkow. „Die Heldentat eines multinationalen Volkes, das bis zum letzten Bluttropfen für seine Freiheit und die Freiheit der unterdrückten Völker kämpfte. Merken Sie! Unser Volk hat den Eroberern die Schlüssel von den Städten nicht geschenkt, hat sich nicht hinter das nazitreue Regime der Kollaborateure versteckt, hat seine Soldaten und Gerät nicht in den Dienst des Hitlerregimes gestellt. Damals, vor 80 Jahren, war diese Wahrheit offensichtlich.“

Der Minister erinnerte daran, dass man in den europäischen Hauptstädten die Befreier mit Blumen und Freude begrüßt hat. Ihnen wurden Denkmäler und Gedenkstätten errichtet, nach ihren Namen nannte man Straßen und Städte. 

„80 Jahre lang lebte man in Europa in Frieden und Wohlstand. Nun hat sich alles verändert. Was beobachten wir heute? Der Westen hat seine eigene „Wahrheit“ über Kriegsereignisse. Die Erinnerung wird ausradiert, Denkmäler abgerissen, Geschichtsbücher neu geschrieben. Immer wieder hören wir auf den Straßen einzelner Städte Europas immer Nazi-Parolen und Nazi-Aufrufe. So wird eine Generation erzogen, die die Schrecken dieses Krieges niemals erlebt hat. Sie hat sie nicht einmal von ihren Eltern gehört. Deshalb wird sie durch den falschen Heldentum ihrer Vorfahren angeheizt, die einst der Hitler-Koalition beigetreten waren und von der Weltherrschaft träumten“, sagte der Diplomat. 
„Wenn die Geschichte neu geschrieben wird, werden auch ihre Ergebnisse neu geschrieben“, bemerkte Maxim Ryschenkow. So wird also die Richtigkeit der neuen Nachkriegs-Weltordnung in Frage gestellt, die auf den universellen Prinzipien der Vereinten Nationen beruht. 

„Es sieht so aus, dass diese Weltordnung der Westen für erzwungen hielt. Sicher, der kollektive Westen musste damals die Last der Verantwortung für das Schicksal der Welt  mit dem sogenannten sowjetischen Block teilen, auf die Gedanken über eine Weltherrschaft für eine Weile verzichten und abwarten. Der Westen wartete auf irgendein Ereignis, um alles auf den Kopf zu stellen. Sehen Sie, von dieser Tribüne wurde in den letzten Tagen schon gesagt, dass der Holocaust unsere gemeinsame Schande ist. Warum ist das unsere gemeinsame Schande? Vor der Geschichte wird jeder selbst Rede und Antwort stehen müssen. Die Belarussen kämpften bis zum letzten Bluttropfen gegen den Nationalsozialismus, sie starben, sie retteten das Leben von Tausenden von Juden und riskierten dabei ihr eigenes Leben“, betonte der außenpolitische Leiter.

„Darüber können wir heute nicht schweigen. Wir erinnern uns an Hunderte von Dörfern, die von den Nazis samt der Bewohner verbrannt wurden, wir erinnern uns an Millionen von zerrissenen, verstümmelten Bürgern und Hunderttausenden von Frauen und Kindern, die in die europäische Sklaverei entführt wurden. Daher verstehen wir, dass die Erinnerung wichtig ist, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Damit es keine Ideologien gibt wie die Überlegenheit der Rassen, weil es dort keinen Platz für ganze Nationen gibt. Es darf keine Konzentrationslager mehr geben – das war eine schreckliche Erfindung des Westens. Und natürlich darf es keinen Völkermord mehr geben, egal gegen welche Völker“, fügte der Minister hinzu.
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