
MINSK, 23. Oktober (BelTA) - Belarus begrüßt Stärkung neuer Zentren einer multipolaren Weltordnung. Das sagte Sergej Alejnik, Vorsitzender des Ständiges Ausschusses des Rates der Republik für internationale Angelegenheiten und nationale Sicherheit, am 22. Oktober während der 151. Versammlung der Interparlamentarischen Union (IPU).
Der belarussische Diplomat hielt einen Vortrag im Rahmen der allgemeinen Debatte zum Thema „Einhaltung humanitärer Normen und Unterstützung humanitärer Aktivitäten bei Krisen.“

Sergej Alejnik betonte: „Wir erleben einen beispiellosen Anstieg der internationalen Spannungen, die durch eine äußerst schwierige Bildung einer multipolaren Weltordnung verursacht werden. Die Forderung nach Gerechtigkeit ist heute wichtiger denn je - die Völker, die unter dem Druck des Kolonialismus standen und durch todbringende Kriege am stärksten betroffen waren, treten für Frieden, souveräne Gleichheit, Mitbestimmungsrecht und progressive Entwicklung auf.“
„Belarus begrüßt die Stärkung neuer Zentren der Multipolarität wie SOZ und BRICS. Auch andere Organisationen spielen dabei eine konstruktive Rolle, etwa die Interparlamentarische Union“, bemerkte der Ausschussvorsitzende. „Es gibt jedoch Kräfte, die die Bildung einer neuen Weltordnung verhindern und das Völkerrecht missachten. Sie führen Sanktionskriege und plädieren für Wettrüsten, sie mischen sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein und verletzen grob die Menschenrechte. Sie schüren heiße Konflikte und torpedieren Friedensinitiativen.“
Diese destabilisierenden Faktoren verursachen reale Herausforderungen und Bedrohungen des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, führen zu humanitären Krisen, die in ihrer Grausamkeit und ihrem Zynismus erschüttern.
„Belarus bekennt sich seit der Erlangung seiner Unabhängigkeit zu einer friedliebenden Außenpolitik und setzt sich immer für eine sicherere Welt ein. Wir sind überzeugt, dass es angesichts geopolitischer Umwälzungen äußerst wichtig ist, die Prinzipien der guten Nachbarschaft, des gleichberechtigten und gegenseitig respektvollen Dialogs an die Spitze der zwischenstaatlichen Beziehungen zu stellen“, sagte Sergej Alejnik. „Unser Land hat in den letzten Jahren aktiv die Initiative zum Start eines breiten Dialogs über Sicherheit und Zusammenarbeit (im Geiste von San Francisco) gefördert, den der Präsident der Republik Belarus, Alexander Lukaschenko, vorgeschlagen hat.“
Er betonte auch, dass Belarus heute zusammen mit seinen Partnern die Eurasische Charta der Vielfalt und Multipolarität im 21. Jahrhundert entwickelt, um die Spannungen im militärpolitischen Bereich zu verringern und die humanitäre Dimension zu stärken.
„Die parlamentarische Diplomatie kann und soll mit ihrem enormen Potenzial dazu beitragen, Brücken der gegenseitigen Verständigung, Freundschaft, des Respekt und der Solidarität zu bauen. Die belarussische Delegation ist bereit, in dieser Richtung mit allen Parlamentariern zusammenzuarbeiten“, fasste der Vorsitzende des Ständigen Ausschusses für internationale Angelegenheiten und nationale Sicherheit zusammen.
Am Rande der Versammlung in Genf traf Sergej Alejnik auch die Parlamentsdelegationen von Bahrain, Indien, Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien zusammen.
Im Verlauf der Gespräche wurde die aktuelle interparlamentarische Zusammenarbeit und die Aussichten für ihre Stärkung thematisiert, darunter der Austausch für die Suche nach neuen Berührungspunkten in Handel, Wirtschaft, Investitionen und humanitären Bereich sowie die Ausweitung der regionalen Zusammenarbeit.
Darüber hinaus hielt Sergej Alejnik ein Treffen mit dem Generalsekretär der Interparlamentarischen Union Martin Chungong ab, bei dem die Parteien den konstruktiven Charakter der Zusammenarbeit zwischen Belarus und der IPU feststellten und ihre Meinungen zu den auf der Versammlung behandelten Fragen austauschten.