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25 Juni 2025, 18:48

Vizeaußenminister: Versuche, eine universelle Sicherheitsformel für alle in Europa zu schaffen, sind gescheitert

MINSK, 25. Juni (BelTA) - Die Delegation der Republik Belarus unter Leitung von Vizeaußenminister Igor Sekreta nimmt an der Jährlichen Sicherheitsüberprüfungskonferenz der OSZE (ASRC) teil, die im OSZE-Hauptquartier in Wien stattfindet. Dies wurde in der Ständigen Vertretung Belarus bei den internationalen Organisationen in Wien mitgeteilt.

In einer Sonderplenarsitzung zur Sicherheitslage im OSZE-Raum stellte Igor Sekreta die Position von Belarus zu zentralen Fragen der Sicherheitsarchitektur und die Ansätze Minsks zur Bewältigung bestehender Herausforderungen vor.

Der Leiter der belarussischen Delegation erklärte, die Versuche, eine universelle Sicherheitsformel für alle in Europa zu schaffen, seien gescheitert. „Die Sicherheitsarchitektur, die frühere Generationen über Jahrzehnte aufgebaut haben, ist zerstört. Das Prinzip der Unteilbarkeit der Sicherheit ist verloren gegangen. Der Grund liegt auf der Hand: die anhaltende Förderung des NATO-zentrierten Sicherheitsmodells und des Prinzips „Der Stärkere hat immer Recht“. Die Sicherheit einiger Staaten wurde auf Kosten anderer erreicht“, sagte Igor Sekreta.

Er betonte, dass Fortschritte nur durch Zusammenarbeit, Kompromissbereitschaft und einen respektvollen Dialog möglich seien. „Minsk hat den politischen Willen für einen solchen Ansatz und erwartet eine ähnliche Haltung von allen OSZE-Teilnehmerstaaten“, fügte der belarussische Vertreter hinzu.

Igor Sekreta erinnerte daran, dass Belarus in den 1990er Jahren einen bedeutenden Beitrag zur Abrüstung geleistet und, auch mit Unterstützung der OSZE, erhebliche Waffenbestände vernichtet habe. Dies habe jedoch den Ausbau des militärischen Potenzials der osteuropäischen Länder nicht gestoppt.

„Belarus hat nie eine Bedrohung für seine Nachbarn dargestellt. Doch die einseitigen Sanktionen des Westens, der Ausbau seiner Militärpräsenz und die Intensivierung der Manöver in Grenznähe zwingen uns, pragmatisch auf diese Herausforderungen zu reagieren“, betonte der Delegationsleiter. In diesem Zusammenhang erwähnte er die Aussetzung der belarussischen Teilnahme am Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa, die Stationierung russischer taktischer Atomwaffen und den Ausbau der militärischen Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation.

Besondere Aufmerksamkeit galt der gemeinsamen belarussisch-russischen Übung „Sapad-2025“, die für September 2025 geplant ist. Igor Sekreta dementierte im Westen verbreitete Gerüchte und erklärte, zur Entspannung der Lage werde die Teilnehmerzahl deutlich reduziert und die Hauptmanöver tiefer in das belarussische Territorium verlegt. „Dies ist unser bewusster Schritt, der Offenheit und Dialogbereitschaft demonstriert“, bemerkte er.

Der Delegationsleiter kritisierte zudem den Bau von Barrieren an den Grenzen zu den westlichen Nachbarn, die er als „neuen Eisernen Vorhang“ bezeichnete, und verurteilte den Austritt einiger OSZE-Staaten aus der Konvention zum Verbot von Antipersonenminen. „Dies untergräbt das Vertrauen und zeugt von Doppelmoral“, sagte er.

Igor Sekreta verwies auf die laufenden Arbeiten am Entwurf der Eurasischen Charta der Vielfalt und Multipolarität im 21. Jahrhundert, die laut dem stellvertretenden Minister die Grundlage für die Schaffung einer neuen Sicherheitsarchitektur im eurasischen Raum und einer gerechten multipolaren Weltordnung bilden könnte.

Im Rahmen seines Besuchs ist ein Treffen von Igor Sekreta mit der Führung der OSZE und internationaler Organisationen des UN-Systems in Wien geplant.
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