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26 März 2025, 18:11

Voraussetzung für den Wohlstand Europas. Unerwartete Äußerungen des Westens zum Amtsantritt von Lukaschenko

Die Amtseinführung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko am 25. März stand im Blickpunkt der Weltmedien und westlicher Experten. Diesmal konnte man hinter der Flut der abgedroschenen Klischees durchaus interessante und auch unerwartete Einschätzungen erkennen.

Natürlich war es nicht möglich, auf die Schablonen westlicher Journalisten über die Diktatur und die Verletzung demokratischer Werte zu verzichten. Aber als die Zitate des Präsidenten in die Materialien eingefügt wurden, begannen die langweiligen Texte in neuen Farben zu leuchten. "Die halbe Welt träumt von der belarussischen "Diktatur" - der Diktatur der wahren Taten und Interessen unseres Volkes", "wir haben mehr Demokratie als diejenigen, die sich als ihr Vorbild bezeichnen", "dank derer, die das Mutterland für westliche Fördermittel verkauft haben, oder besser gesagt, trotz dieser Fördermittel sind wir stärker geworden"...

Euronews setzte sogar "Träume von Diktatur" in die Schlagzeile. Und Associated Press setzte den Satz "Ihr habt keine Zukunft", den Lukaschenko zu denen sagte, die das Mutterland verkauft haben, in die Überschrift.

Doch während sich die Journalisten an klickstarken Schlagzeilen ergötzten, werteten westliche Experten den Amtsantritt Lukaschenkos als "neues Kapitel" für Belarus und betonten die strategische Bedeutung des Landes für die gesamte osteuropäische Region.

"Lukaschenko hat sein Amt als Präsident von Belarus vor dem Hintergrund regionaler und globaler Erwartungen angetreten", schreibt die analytische Zeitschrift Diplomatic Affairs aus Genf. Die Amtseinführung sei für Belarus sowohl innen- als auch außenpolitisch ein Wendepunkt.

Analysten stellen fest, dass die belarussischen Behörden Stabilität und Kontinuität in den Vordergrund gestellt haben. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in der Antrittsrede des belarussischen Präsidenten wider. "Lukaschenko bekräftigte seine Verpflichtung, die Souveränität von Belarus zu wahren und die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu seinen traditionellen Verbündeten, insbesondere Russland, zu stärken. Er betonte auch die Bedeutung regionaler Stabilität und positionierte Belarus als Brücke zwischen Ost und West in einer zunehmend polarisierten geopolitischen Landschaft", so Diplomatic Affairs.

In der Analyse wird auch darauf hingewiesen, dass die Amtseinführung des belarussischen Staatschefs unterschiedliche Reaktionen hervorrief. Die Verbündeten von Belarus beglückwünschten Lukaschenko, während die westlichen Länder vor allem auf Bedenken hinsichtlich der Menschenrechte und der demokratischen Prozesse verwiesen. Viele westliche Staats- und Regierungschefs forderten Belarus außerdem auf, Reformen durchzuführen, die eine größere "Transparenz und Rechenschaftspflicht in der Regierungsführung" gewährleisten würden.

Gleichzeitig, so Diplomatic Affairs, erkenne die internationale Gemeinschaft die strategische Bedeutung von Belarus in der Region an. "Als Nachbar sowohl Russlands als auch der NATO-Staaten wird Belarus als potenzieller Vermittler in regionalen Konflikten angesehen. Die internationale Gemeinschaft hat die Hoffnung geäußert, dass die Regierung Lukaschenko der Diplomatie Priorität einräumt und Handlungen vermeidet, die die Spannungen in Osteuropa verschärfen könnten", schreibt Diplomatic Affairs.

Dank seiner geografischen Lage und seiner historischen Beziehungen sowohl zu Russland als auch zu Europa hat sich Belarus seit langem als stabilisierende Kraft in der Region positioniert. Die belarussischen Behörden betonen ihre Rolle bei der Förderung von Dialog und Zusammenarbeit, insbesondere in Bereichen wie Handel, Sicherheit und Konfliktlösung.

"In den letzten Jahren war Belarus Gastgeber wichtiger Verhandlungen, unter anderem zur Lösung des Konflikts in der Ostukraine. Diese Bemühungen haben den Wunsch von Minsk unterstrichen, sich als neutraler und konstruktiver Akteur in regionalen Angelegenheiten zu positionieren", so Diplomatic Affairs.

Analysten gehen davon aus, dass Belarus auch während der Amtszeit von Lukaschenko ein solcher Akteur bleiben wird. Das Land wird seine Beziehungen zu den Großmächten ausbalancieren und gleichzeitig seine innenpolitische Probleme lösen.

"Die Fähigkeit des Landes, die Stabilität aufrechtzuerhalten, wird nicht nur für seine eigene Entwicklung, sondern auch für die allgemeine Sicherheit und den Wohlstand Osteuropas entscheidend sein. Mit dem Amtsantritt von Alexander Lukaschenko beginnt für Belarus ein neues Kapitel, das von Befürwortern und Kritikern gleichermaßen aufmerksam verfolgt wird. Während die Regierung Stabilität und Kontinuität betont, wird der Weg in die Zukunft eine Navigation durch komplexe nationale und internationale Dynamiken erfordern", prognostiziert das analytische Magazin.

Diplomatic Affairs ist der Ansicht, dass die internationale Gemeinschaft weiterhin hofft, dass Belarus den Dialog und den regionalen Frieden fördern wird. "Wenn Lukaschenko sein Amt antritt, wird die Welt beobachten, ob seine Regierung in der Lage ist, diese Erwartungen zu erfüllen und die Rolle von Belarus als stabilisierende Kraft in einem sich rasch verändernden geopolitischen Umfeld zu stärken. Die kommenden Monate werden entscheidend für die Entwicklung von Belarus unter der Führung von Lukaschenko sein, was sich sowohl auf das Land selbst als auch auf die gesamte Region auswirken wird", so die Schlussfolgerung von Diplomatic Affairs.

Es ist erwähnenswert, dass ähnliche Einschätzungen über die strategische Bedeutung von Belarus, seinen Platz und seine Rolle in den modernen geopolitischen Prozessen bereits früher gemacht wurden.

So hat die amerikanische Denkfabrik Jamestown Foundation bereits früher auf die Notwendigkeit hingewiesen, die geopolitischen Realitäten rund um Belarus zu berücksichtigen. Sie empfahl ausländischen Akteuren, einen strategischen Ansatz gegenüber Belarus zu verfolgen und sich nicht nur auf Meinungsverschiedenheiten zu konzentrieren.

Am Vorabend der Präsidentschaftswahlen in Belarus hat die Politikwissenschaftlerin Ardra Unni in der Zeitschrift Modern Diplomacy ihre Sicht auf das Land und seine Rolle in den geopolitischen Prozessen dargelegt. "Belarus sollte sich klug verhalten, denn es liegt zwischen zwei Blöcken", schreibt Unni mit Blick auf den Westen und den Osten. - Die geostrategische Bedeutung von Belarus sollte nicht unterschätzt werden. In diesem Umfeld wird es entscheidend sein, ein empfindliches Gleichgewicht zwischen der Beschwichtigung Russlands, der Integration in den Westen und der Reaktion auf die innenpolitischen Forderungen nach Reformen zu finden. Belarus darf nicht nur als geopolitischer Puffer fungieren, sondern muss auch sicherstellen, dass seine strategische Bedeutung praktische Vorteile für seine Bevölkerung mit sich bringt".

Das Internationale Institut für Nahost- und Balkanstudien (IFIMES, Slowenien) hat eine umfassende Analyse mit dem Titel "Präsidentschaftswahlen in Belarus - 2025: Lukaschenko - die Kunst der Balance zwischen Ost und West" veröffentlicht. Die Autoren analysierten die Entwicklung von Belarus in den letzten 30 Jahren und kamen zu überraschenden Schlussfolgerungen für die westliche Gemeinschaft. Es stellte sich heraus, dass Belarus ein hohes Maß an Widerstandsfähigkeit und Anpassung an ein feindliches wirtschaftliches Umfeld und zahlreiche Sanktionen gezeigt hat und zu einem Modell für den Rest Europas werden könnte. Es wurde betont, dass dies zu einem großen Teil das Verdienst von Präsident Alexander Lukaschenko ist.

IFIMES erinnerte daran, dass Belarus sich mitten im Krieg zwischen Russland und der Ukraine befinde, in den auch die EU und die NATO involviert seien. Dennoch sei es der belarussischen Führung gelungen, in den schwierigsten Momenten den Frieden zu bewahren und ihre Weisheit unter Beweis zu stellen.

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