MINSK, 11. Februar (BelTA) – Der Westen hat weder das politische noch das moralische Recht uns zu diktieren, wie wir zu leben und unser Land zu regieren haben. Das erklärte Präsident Alexander Lukaschenko in seiner Eröffnungsrede zur 6. Allbelarussischen Volksversammlung in Minsk.
Der Präsident erinnerte, dass der Westen erneut politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Belarus verhängt hat. Die Aufrufe, Belarus wirtschaftlich zu würgen, werden getarnt als Demokratisierung des Landes.
„Ich will folgendes sagen: Nach dem Sturm auf das Kapitol in Washington, nach harten Niederschlagungen der Massenproteste in Polen, Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden, nach Einsperrung der Bevölkerung im Quarantäne-Kerker hat der Westen weder politisches noch moralisches Recht, uns und anderen zu diktieren, wie wir zu leben und unser Land zu regieren haben. Sie müssen lieber in ihren eigenen Staaten für Ordnung sorgen“, sagte er. „Es ist unverantwortlich, wie einzelne Politiker im Westen ihre engstirnigen Interessen auf die Interessen ganzer Staaten projizieren und damit die Sicherheit und Entwicklung Osteuropas gefährden. Wir sind überzeugt, dass eine Eskalation niemandem nützt: weder Belarus, noch der Europäischen Union noch den Vereinigten Staaten von Amerika. Zumal das nicht unsere Entscheidung ist. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, dass wir zu einer normalen politischen Interaktion und einer vollwertigen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zurückkehren.“
„Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten reden unentwegt davon, dass sie die Souveränität von Belarus unterstützen. Wir schätzen solche Beteuerungen. Wir glauben, dass sich die Wirkung dieser Erklärungen langfristig manifestieren wird und nicht in den aktuellen Spannungen und Missverständnissen“, sagte das Staatsoberhaupt.
Alexander Lukaschenko wandte sich auch an die im Ausland lebenden Belarussen: „Wenn Sie noch Belarussen sind und sich an Ihr kleines Mutterland erinnern, sollten Sie verstehen, dass Sie auch außerhalb des Landes ein Teil der belarussischen Familie sind. Jedes Wort, jede Handlung, sogar jede Stellungnahme hat einen direkten oder indirekten Einfluss auf das Land. Und dieses Land braucht ihre Unterstützung und nicht die Zerstörung“, fügte er hinzu.