MINSK, 21. Juli (BelTA) - Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko empfiehlt der Europäischen Union, Belarus und Russland zu Freunden zu haben. Das sagte er in einem Interview mit Agence France-Presse (AFP).
"Ich habe einmal einen kühnen Gedanken geäußert: Hättet ihr Europäer uns, Belarussen und Russen, zu Freunden, wäre dieses Bündnis wirtschaftlich, finanziell, technologisch und militärisch unbesiegbar. Wir führten gegen irgendeinen keinen Krieg. Enorme Ressourcen, die Territorien im Osten und überlegene Hochtechnologien im Westen, bei Euch, Deutschen und anderen. Das ist der Ort, wo Euer Glück liegt. Aber diese Politik dürft Ihr nicht betreiben. Das ist nicht erlaubt. Jetzt ist der Euro gegenüber dem Dollar gefallen. Die Amerikaner sind bereits glücklich. Können Sie das nicht mitbekommen? Alles ist Euch klar, Ihr versteht alles", so der belarussische Staatschef.
Alexander Lukaschenko erklärte, dass es in den westeuropäischen Ländern keine Politiker von altem Format und Umfang wie Charles de Gaulle oder Jacques Chirac, Helmut Kohl oder sogar Angela Merkel gibt. "Schaut Euch an: Etwas geschieht im Vereinigten Königreich; in Italien wird getrickst. Sie können sehen, was in den osteuropäischen Ländern, in Polen, Litauen und Lettland, vor sich geht. Erst 15-20 % der Bevölkerung hat Vertrauen in staatliche Institutionen. Würden die Wahlen fair abgehalten, würden die derzeitigen Duda-Moravetskys weggefegt. Und so was kommt", ist das Staatsoberhaupt zuversichtlich.
Alexander Lukaschenko rief dazu auf, dieses Leben nicht kompliziert zu gestalten und freundschaftlich zusammenzuleben. "Wir sind bereit dafür. Insbesondere Russland. Russland braucht nichts: Es hat alles. Es braucht Frieden, Ruhe, Handel. Es hat Gas zu verkaufen und Ihr braucht Gas einzukaufen. Warum blockiert Ihr das? Wozu verhängt Ihr Sanktionen? Nun, für eine Milliarde Menschen (wir sprechen von der Gesamtbevölkerung der westlichen Länder) ist das gar unmöglich, gegen 6-7 Milliarden Sanktionen zu verhängen", so Alexander Lukaschenko.
Er ist sicher, dass all diese Aktionen letztlich gegen ihre Initiatoren sind: "Ihr habt die Welt an den Punkt gebracht, an dem sie sich nicht zu euren Gunsten verändern wird. Glaubt Ihr, dass sich der Iran, Russland und die Türkei (ein NATO-Land) gerade im Iran einfach so getroffen haben? Nein. Und Indien, China? Sie unterstützen Euch nicht. Diese Länder brauchen keinen Krieg. Nicht einmal der Süden, geschweige denn Nordkorea. Selbst die Japaner brauchen das nicht: Sie haben die Nase voll von Kriegen. Sie wollen in Frieden leben. Wozu peitscht Ihr die ganze Welt auf? Man braucht so was nicht zu machen."