
MINSK, 12. Juni (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat am 12. Juni bei einem Treffen mit der Leitung der Präsidialverwaltung den Aufbau einer klaren ideologischen Arbeit im Land gefordert.
„Früher haben sich alle vor diesem Begriff geduckt, aber ich das Konzept „Ideologie“ hart durchgesetzt. Wie Sie sehen, sprechen heute alle über Ideologie, sogar die Amerikaner. Das soll auch weiterhin so bleiben: Niemand hat etwas Besseres gefunden, um den Prozess aller Veränderungen, Ziele und so weiter zu bezeichnen, die auf Papier und im Kopf des Menschen festgehalten sind. Reale Veränderungen. Nicht so wie zu Sowjetzeiten: Alle wollten den Kommunismus aufbauen, aber niemand wusste, was das eigentlich ist“, bemerkte Alexander Lukaschenko.

Die Ergebnisse der ideologischen Vertikale wurden vom Präsidenten oft kritisiert. „Wir haben verschiedene Entscheidungen getroffen, aber wir haben hier sehr viel Formalismus“, stellte der Staatschef fest.
Er forderte Abkehr von formalen Ansätzen und keine Treffen und Versammlungen zum Schein. Wichtig sei laut dem Präsidenten nicht, wie viele Zuhörer im Saal versammelt sind, sondern wie viele Menschen während der organisierten Veranstaltung etwas Nützliches für sich mitgenommen haben.
„Es muss eine klare ideologische Arbeit im Land aufgebaut werden. Man sollte nicht danach streben, möglichst viele Besprechungen, Sitzungen und Foren abzuhalten. Wenn Sie eine Entscheidung treffen, überlegen Sie, was das kosten wird. Das ist teuer“, betonte Alexander Lukaschenko.

In diesem Zusammenhang wies der Präsident auch darauf hin, dass man auf die Dienstreisen von Beamten größte Aufmerksamkeit legen sollte. Seiner Meinung nach sind nicht alle Dienstreisen aus finanzieller Sicht gerechtfertigt, daher müsse hier Ordnung geschaffen werden. „Ich habe zum Beispiel irgendeinem Minister erlaubt, auf Dienstreise zu gehen. Aber mit ihm reist doch eine ganze Schar von Leuten. Deshalb nehmen Sie das streng unter Kontrolle und warnen Sie den Premierminister, der Vorschläge einbringt, und andere. Das ist eine Menge Geld“, betonte der belarussische Staatschef. „Wir haben auch eine ganze Kavalkade hinter dem Präsidenten. Lassen Sie uns vom Himmel auf die Erde zurückkommen. Bringen Sie also alles in Ordnung, ohne auf Personen oder Ränge zu achten.“
Im April unterzeichnete der Staatschef die Direktive Nr. 12 „Über die Umsetzung der Grundlagen der Ideologie des belarussischen Staates“. Das Dokument soll die ideologische Arbeit auf eine qualitativ neue Ebene heben. Alexander Lukaschenko ist jedoch der Ansicht, dass die Arbeit der Präsidialverwaltung in dieser Richtung von Fluktuation überschattet wird.
„Gehen Sie die Fragen nicht formell an, sondern arbeiten Sie diese Fragen sehr genau durch. Wir müssen die personelle Besetzung der ideologischen Vertikale stärken, die Informations- und Aufklärungsarbeit mit der Bevölkerung neu gestalten und die Ideologen von realitätsfernen Funktionen befreien“, sagte er.
„Wir nutzen Fernsehen und Internet. Das ist gut. Aber ich sage das seit dem ersten Tag meiner Präsidentschaft: Man muss mit den Menschen kommunizieren. Man muss mit ihnen von Angesicht zu Angesicht sprechen. Die Menschen respektieren und schätzen das“, fügte der belarussische Staatschef hinzu.