
MINSK, 17. September (BelTA) – Wissenschaftler, Lehrkräfte, Journalisten und Experten müssen im Rahmen einer einheitlichen Strategie zur Bildung des historischen Gedächtnisses handeln. Dies erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko während eines Treffens mit Ideologen, Historikern und Experten anlässlich des Tages der Volkseinheit.
„Wir sind uns bewusst, dass Belarus nach drei Jahrzehnten seiner souveränen Geschichte noch sehr jung ist. Die Geschichte des souveränen Staates steht erst am Anfang. Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass wir auf dünnem Eis wandeln“, erklärte der Präsident. „Diejenigen, die davon träumen, dass dieses Eis bricht, werden endlos über für uns wichtige historische Daten spekulieren und Fake News über Pakte, Absprachen und anderen Unsinn verbreiten, der durch historische Dokumente leicht widerlegt werden kann.“



In diesem Zusammenhang führte der Präsident das Beispiel des Nichtangriffspaktes zwischen der Sowjetunion und Deutschland, den sogenannten Molotow-Ribbentrop-Pakt, an. Bei oberflächlicher Betrachtung dieses Dokuments entsteht der Eindruck, dass die Sowjetunion und Deutschland Polen einfach unter sich aufgeteilt haben. Alexander Lukaschenko betonte jedoch, dass dieses Thema genauer analysiert werden müsse, um die Hintergründe zu verstehen, die auch in der Politik Polens selbst liegen.
Insbesondere erinnerte der Staatschef an die lobenden Worte des polnischen Botschafters in Nazi-Deutschland gegenüber Adolf Hitler. „Ein Botschafter (vor allem in jenen Zeiten, in einem so großen Land wie Polen) würde niemals Dinge sagen, die in Polen nicht angesprochen werden“ – sagte er.
Daher, so stellte Alexander Lukaschenko fest, sollten solche ernsten Fragen analysiert und von verschiedenen Seiten betrachtet werden. „Das ist nicht einmal mehr die Aufgabe von Historikern, sondern von erfahrenen Politikern, die dank ihrem politischen Leben, ihrer Karriere und vielem mehr einen konkreten Blick auf diese Ereignisse werfen können“, meint der Präsident.

Alexander Lukaschenko merkte an, dass Historiker Dokumente und Fakten analysieren und eine Chronologie der Ereignisse erstellen. Die ideologische Aufgabe, betonte er, bestehe darin, dieses Material in Narrative, Argumente und Gegenargumente umzuwandeln und damit im Informationsbereich zu arbeiten.
„Hier müssen Wissenschaftler, Lehrkräfte, Journalisten und Experten im Rahmen einer einheitlichen Strategie zur Bildung des historischen Gedächtnisses handeln“, erklärte der Staatschef.
In diesem Zusammenhang erkundigte er sich, wie die Teilnehmer des Treffens den weiteren Weg im Zusammenhang mit den Aufgaben des historischen Gedächtnisses sehen, und fragte auch nach einer Analyse der geleisteten Arbeit zu konkreten Aufträgen des Präsidenten.




