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20 Juni 2025, 16:32

Lukaschenko kündigt ernsthafte Anpassung im Bildungssystem an

MINSK, 20. Juni (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko heute eine ernsthafte Anpassung im Bildungssystem angekündigt. Das sagte er während der Auszeichnung von Hochschulabsolventen und Dozenten im Palast der Unabhängigkeit in Minsk.
„Wir haben mit dem Bildungsminister vereinbart, dass wir uns bald wieder ernsthaft mit einigen problematischen Fragen in der Bildung auseinandersetzen werden. Wir wollen das ganze System ernsthaft justieren und nachbessern“, sagte das Staatsoberhaupt. „Das muss getan werden. Ich habe versprochen, dass wir uns nicht mehr mit dem Ressort Bildung befassen werden, weil die Menschen diese ganzen Reformen bereits satt haben. Wir werden uns jetzt mit Fragen beschäftigen, die menschliche Aspekte nicht mehr berühren, sondern auf der tieferen Ebene angesiedelt sind. Wenn die heutigen Manager eines Tages von der Bühne wegtreten, werden die jungen Manager es leichter haben. Wir werden diese Augiusställe aufräumen müssen.“

Eines dieser Themen sei nach Alexander Lukaschenko die Ausbildungsfrist an den Hochschulen. Früher hatte das Staatsoberhaupt die Aufgabe gestellt, weniger Unterrichtsstunden für jene Fächer einzuplanen, die nicht spezifisch für die jeweilige Fachrichtung sind.

„Vielleicht sollte man ein sie Semester studieren statt zwei oder gar drei. Man vergisst den Stoff sowieso sehr schnell“, sagte der belarussische Staatschef. „Es gibt Fragen an den Lehrkörper, an die Leitung der Hochschulen. Ich nehme an, dass wir in einem Monat zu diesen Fragen zurückkehren und sie ernsthaft besprechen werden.“

In Belarus sind Studienzeiten zwar verkürzt worden, dafür wurde der Bachelor-Abschluss eingeführt. Es ist die erste Stufe der Hochschulbildung, die eine grundlegende Ausbildung im gewählten Fach bietet und vier Jahre dauert. Nach Abschluss des Bachelor-Studiums erhält der Absolvent ein Bachelor-Diplom und kann entweder anfangen zu arbeiten oder seine Ausbildung in der zweiten Stufe der Hochschulbildung - im Masterstudium - fortsetzen. Für die zweite Stufe der Hochschulbildung entscheiden sich jene, die sich wissenschaftlich oder pädagogisch betätigen wollen. Auch ist ein Master-Abschluss für bestimmte Amtsposten erforderlich oder für ein Promotionsstudium.

„Man muss so lange studieren wie man braucht. Reichen drei oder vier Jahre, so sollen es drei oder vier Jahre sein. Aber nicht sechs“, betonte das Staatsoberhaupt.

„Wir machen uns große Sorgen, dass niemand in die Forschung geht, und bauen selbst irgendwelche Barrieren auf. Und dann auch noch ein Promotionsstudium, um kein Großer, sondern ein gewöhnlicher Wissenschaftler zu werden“, sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident erinnerte daran, dass er seinerzeit kategorisch verboten hat, „irgendeinen Bologna-Prozess“ zu installieren.

Als Beispiel für eine lange Ausbildungsdauer führte Alexander Lukaschenko die Akademie der Künste an, wo die Ausbildung mitunter sechs Jahre lang dauerte. „Talentierte Leute kommen dorthin. Es ist notwendig, Talent zu unterstützen und zu entwickeln. Sechs Jahre. Mehr als einige Disziplinen an medizinischen Universitäten. Ist das okay? Und was haben wir bekommen? Viele gingen 2020 den Putsch unterstützen, in den ersten Reihen“, sagte das Staatsoberhaupt.
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