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04 Juli 2024, 16:07

Lukaschenko schlägt beim SOZ-Gipfel Schritte zum Aufbau eines Groß-Eurasiens vor

ASTANA, 4. Juli (BelTA) – Präsident Alexander Lukaschenko hat beim „SOZ+“-Treffen in Astana praktische Schritte zum Aufbau eines Groß-Eurasiens vorgeschlagen.

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die beste Antwort auf die Herausforderungen der Weltpolitik unsere Einheit und unser Zusammenhalt sein werden. Zu diesem Zweck müssen wir uns im SOZ-Raum konsolidieren. Aus diesem Ansatz ergibt sich die Idee eines Groß-Eurasiens, das wir aufzubauen haben“, sagte der belarussische Staatschef. Der Weg zum Groß-Eurasien führe nach Ansicht von Alexander Lukaschenko über folgende Stationen.

Eurasische Charta

Das Staatsoberhaupt schlug vor, ein Konzept zu entwickeln, dessen Name und Entwurf bereits vorliegen - die Eurasische Charta der Vielfalt und Multipolarität im 21. Jahrhundert. Die Idee entstand im Anschluss an die Ergebnisse der internationalen Konferenz, die im Oktober 2023 in Minsk stattfand.

Alexander Lukaschenko sagte, dass diese Konferenz in Minsk bereits zu einer jährlichen Veranstaltung der regionalen Sicherheit geworden sei. „Außerdem betrachten wir sie als eine Art eurasische Alternative zur transatlantischen Münchner Konferenz“, so der Präsident. „Einladungen an die Leiter Ihrer Außenministerien zur Minsker Konferenz im Herbst dieses Jahres sind bereits verschickt worden. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich Vertreter Ihrer Länder an der Diskussion über die Charta beteiligen würden. Wir sind der Meinung, dass sie auf der Ebene der Staatschefs verabschiedet werden sollte.“

Alexander Lukaschenko nutzte die Gelegenheit, um dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Unterstützung dieser Initiative zu danken.

Verzahnung der Integrationsprozesse

Der Präsident wies auch auf die Notwendigkeit hin, den verschiedenen Integrationsprozessen auf dem eurasischen Kontinent mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

In diesem Zusammenhang rief er zu schnellen Schritten auf, da die Zeit drängt und es notwendig ist, schnell zu handeln. „In der Welt herrschen heute Verwirrung und Unwissenheit. Der UN-Generalsekretär hat soeben bestätigt, dass zahlreiche Konflikte unseren Planeten bedrohen. Die Menschen brauchen Orientierung und Gewissheit. Die SOZ kann das leisten. Aber es muss schnell gehen, denn die Zeit ist knapp. Die Situation ist eine andere als sie es nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg war. Die Zeit erfordert schnelle Schritte. Wenn wir es schnell tun, werden wir der Zeit voraus sein. Und die ganze Weltgemeinschaft wird uns danken“, sagte der belarussische Staatschef.

„Eine aktive Integration findet heute im postsowjetischen Raum innerhalb des Unionsstaates statt, in der Eurasischen Union, in der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit und in der GUS. Andere eurasische Vereinigungen - ASEAN, die Organisation für Islamische Zusammenarbeit, die Liga der Arabischen Staaten - gewinnen an Dynamik. Wichtige Initiativen, die den Kontinent mit strategischen Infrastrukturprojekten verbinden, werden derzeit umgesetzt, vor allem das chinesische Projekt „Belt and Road“ und das russische Projekt „Nordroute“. Es ist notwendig, dass diese Projekte sich irgendwie verzahnen. Es ist notwendig, die Interessen aller Akteure in Einklang zu bringen“, sagte Alexander Lukaschenko.

Finanzen

Der belarussische Staatschef schlug praktische Schritte in Bezug auf die gesamte SOZ-Agenda vor und will mit Finanzen beginnen.

„Belarus sieht es als eine vorrangige Aufgabe, den bilateralen Zahlungsverkehr in Landeswährungen abzuwickeln. Dafür soll eine kollektive Finanzinstitution geschaffen werden“, sagte Alexander Lukaschenko.

Die SOZ-Länder haben einen bedeutenden Anteil an der Weltbevölkerung und am globalen BIP haben, stelle Lukaschenko fest. „Nur in unserer Organisation gibt es zwei Großmächte - China und die Russische Föderation. Und wir alle zittern vor diesem Dollar. Lassen Sie uns endlich bestimmte Schritte unternehmen, um diese Dollarabhängigkeit endlich loszuwerden. Und Sie werden sehen: Wer die Dollar-Keule schwingt, wird sehen, dass es auch anders sein kann. Wir verstehen das, tun es aber nicht. Aber die Menschen warten“, forderte der belarussische Staatschef.

Zugang zu digitalen Technologien

Ein weiterer Vorschlag bezieht sich auf die Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Technologien, die zu einem integralen Bestandteil des Lebens werden. „Die digitalen Technologien sind für die Menschen und die Wirtschaft von Nutzen. Aber nicht die künstliche Intelligenz, auf die wir ängstlich warten. Alle sollten von den fortschrittlichen Entwicklungen profitieren, nicht nur westliche Länder und transnationale Konzerne“, sagte der Präsident.

Belarussischer Beitrag zu den Bemühungen der SOZ-Länder

Alexander Lukaschenko versicherte, dass Belarus bereit ist, seinen Beitrag zu den gemeinsamen Anstrengungen der SOZ-Mitgliedsstaaten in den Bereichen Industrie, Handel, Wissenschaft, Kultur und Bildung zu leisten.

Dies gilt auch für den Bereich der Ernährungssicherheit und der Landwirtschaft, den der Präsident besonders hervorhob. „Die Menschen in der Welt werden immer ärmer, der Hunger weitet sich aus“, stellte er fest.

Der Präsident hat vorgeschlagen, im nächsten Jahr die Idee der AgroSOZ-Messe im Rahmen der größten belarussischen Landwirtschaftsausstellung BelAGRO zu verwirklichen. „Diese Idee besteht seit vielen Jahren und hat viele Fachleute überzeugt. Wir werden uns freuen, alle Länder der SOZ-Familie in Minsk zu sehen und die SOZ-Demonstrationsbasis für den Austausch und die Ausbildung im Bereich der landwirtschaftlichen Technologien vorzustellen“, sagte der Präsident.
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