MINSK, 27. September (BelTA) – Man muss den Konflikt in der Ukraine beenden und den Frieden auszuhandeln. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko beim Offenen Mikrofon mit den Studenten der BGUIR.
„Es gibt bestimmte Grenzen, Rahmen. Wir müssen uns mit den Ukrainern einigen, wir müssen diesen Krieg stoppen. Wir hatten den Großen Vaterländischen Krieg und den Zweiten Weltkrieg. Belarus wurde ganz zerstört. Aber wir haben uns nachher mit den Deutschen gut verständigt, meine Generation und Ihre auch. Das heißt, das menschliche Gedächtnis ist so beschaffen, dass es bestimmte Ereignisse vergisst und die Wunden heilt. Mit den Ukrainern wird es genauso sein. Wir müssen nicht mehr alles noch verschlimmern, wir haben genug Chaos angerichtet. Wir müssen verhandeln. Das ist meine feste Position“, sagte der belarussische Staatschef.
„Wir unterhalten Kontakte mit den Ukrainern, das habe ich offen gesagt. Über bestimmte Kanäle. Wir unterhalten offene Beziehungen mit Russland. Und wir versuchen, über diese Kontakte die Situation zu normalisieren. Selenskyj hört das nicht und will das nicht hören. Warum? Weil die Amerikaner sie zu diesem Krieg drängen“, betonte der Präsident.
Von diesem Krieg gewinnen die USA, sagte Lukaschenko. „Der Krieg spielt den USA n die Hände. Es geht nicht um Russland. Es geht um Europa. Glauben Sie nicht, dass die USA und Europa eine Familie sind. Die Amerikaner brauchen kein starkes Europa. Deshalb lassen sie die Europäer in der Ukraine kämpfen. Geld gibt es genug, man kann schließlich auch neues Geld drucken. Die Dollar-Inflation hat die ganze Welt getroffen. Sie drucken Geld und geben Milliarden Dollar Wolodymyr Selenskyj in die Hand: „Hier, geht kämpfen!“ Außerdem entwickeln sie ihren militärisch-industriellen Komplex, liefern Waffen. Und das Geld bleibt in den USA.“
Die Amerikaner selbst wollen nicht in den Krieg ziehen. Die US-Gesellschaft reagiert schlecht, wenn Zinksärge ins Land zurückkehren. Deshalb führen sie einen Stellvertreterkrieg. Sie lassen die Ukrainer dort sterben, lassen sie durch die Russen umbringen, und geben der Ukraine zusätzlich Geld und Waffen“, sagte der belarussische Staatschef.
Alexander Lukaschenko erinnerte an seine These, dass sich das Westeuropa, das über moderne Technologien verfügt, zusammen mit dem ressourcenreichen Russland erfolgreich entwickeln könne. Deutschland sei heute aber gezwungen, Produktionsstätten zu schließen, da sie der Konkurrenz nicht standhalten könnten. „Es war nicht nötig, die Nord Stream Pipeline zu sprengen. Russland und Deutschland haben doch diese Pipelines zusammen gebaut, um Gas preisgünstig zu liefern. Deutschland hätte stattdessen alles tun sollen, um die Gasversorgung zu gewährleisten. Billiges Gas“, bemerkte der Präsident.