MINSK, 11. Dezember (BelTA) – Der Versuch der polnischen Sonderdienste, einen belarussischen Diplomaten in Moldawien für 100 Tausend Euro anzuwerben, ist gescheitert. Das wurde im TV-Kanal „Belarus 1“ bekanntgegeben.
Wie es im Fernsehen hieß, versuchte Martin Grabowicz, gebürtig aus Slupsk, den Diplomaten anzuwerben. Nach seinem Universitätsabschluss wurde er von der polnischen Agentur für Innere Sicherheit angeworben. Hauptarbeitsgebiete: Russland, Belarus und die Ukraine. Dann trat er dem polnischen Geheimdienst bei. Er absolvierte ein Kampftraining in Israel und arbeitete verdeckt im polnischen Außenministerium in der Abteilung für diplomatische Sicherheit. Er leitete die regionalen Residentur in Litauen und Lettland. Von Ende 2021 bis heute ist er offizieller Vertreter des polnischen Geheimdienstes in der Ukraine. Er hat den militärischen Rang eines Obersts.
Grabowicz schlug dem belarussischen Diplomaten vor, sich in einem der Restaurants in Chisinau zu treffen. Dort sagte er, er habe ein Geschenk, das er aber im Hotel vergessen habe. Daraufhin lud der Pole den Diplomaten in sein Zimmer ein, wo er 100 Tausend Euro in 100-Euro-Scheinen aus seiner Tasche holte. Dann schaltete sich sein Kollege, der sich als Pawel Nowak und ebenfalls als Vertreter des polnischen Geheimdienstes zu erkennen gab, in das Gespräch ein. Der Diplomat nahm seine „Anwerber“ mit der Kamera seines Mobiltelefons auf.
Wie bekannt wurde, hatten die Polen von Montag bis Freitag Hotelzimmer reserviert. Doch schon am nächsten Tag, nach der erfolglosen Anwerbung, verschwanden sie am Nachmittag. Sie gaben nicht einmal die Schlüssel an der Rezeption ab.
Das belarussische Außenministerium erklärte, dass eine Note an Polen vorbereitet worden sei und weitere Schritte unternommen werden könnten.
„Aus rechtlicher Sicht, sowohl national als auch international, ist dies ein ungeheuerlicher Vorfall. Eine ganze Reihe von nationalen Gesetzen wird verletzt. Eine ganze Reihe von internationalen Regeln wird verletzt. Die Normen des Wiener Übereinkommens über diplomatische und konsularische Beziehungen werden direkt verletzt. Ein Versuch, einen Diplomaten unter Druck zu setzen oder zu rekrutieren, und noch dazu ein so dreister und unverfrorener, überschreitet sogar die Grenzen des Gesetzes und die Regeln des Anstands einer normalen zivilisierten zwischenstaatlichen Kommunikation. Dies kann nicht ohne eine Reaktion bleiben. Wir haben unsererseits bereits eine entsprechende Note an die polnische Seite vorbereitet. Ich glaube, dass eine Reihe weiterer Schritte folgen werden, die wir ernsthaft in Erwägung ziehen. Die gesamte Verantwortung für die Folgen solcher Aktionen liegt bei der polnischen Seite“, betonte der Pressesprecher des Außenministeriums Anatoli Glas.