MINSK, 10. Dezember (BelTA) – In Belarus sind noch aus den Sowjetzeiten Bunker für Mittelstreckenraketen erhalten geblieben. Dort können im Notfall auch Oreschnik-Raketen untergebracht werden. Das erklärte der unabhängige Militäranalytiker Alexander Alessin in einem Gespräch mit BelTA.
In Belarus wurden 288 von 510 Mittelstreckenraketen „Pioneer“ stationiert. Nach dem Inkrafttreten des Vertrags über die Abschaffung von Mittelstrecken- und Kurzstreckenraketen im Jahr 1988 wurde das Pioneer-System aus dem Verkehr gezogen und zerstört.
„Als wir ein unabhängiger Staat wurden, gab es diese Mittelstreckenraketen hier nicht mehr. Aber die Bunker, in denen sie untergebracht waren, sind erhalten geblieben, wie der Präsident Alexander Lukaschenko sagte. Das Fahrzeug kann nicht ständig im Gelände patrouillieren, es muss gewartet werden. Aber sie muss ständig kampfbereit sein. Aus diesem Grund wurden speziellen Schutzräume „Krone“ entwickelt. Auch wenn der Raketenwerfer auf der 'Grube' steht, soll er schussbereit sein“, sagte Alexander Alessin.
Der Militäranalytiker wies darauf hin, dass solche Schutzräume ein Schiebedach hatten, das bei Bedarf entfernt werden konnte. So konnte der Komplex auch während der Wartungsarbeiten auf Ziele schießen, die im digitalen Bordcomputer gespeichert waren.
„Um den Feind in die Irre zu führen und nicht erkennen zu lassen, welche Bunker leer waren und in welchen sich die Raketen befanden, wurde spezielle Öfen gebaut, die Infrarot-Strahlen erzeugten. Und die Satellitenaufklärung konnte nicht feststellen, in welchem Bunker sich ein Fahrzeug befand und in welchem nicht. Und eine Reihe von Experten vertrat die Meinung, dass diese ganze Infrastruktur für die Stationierung des Raketensystems Oreschnik genutzt werden kann“, fasste Alexander Alessin zusammen.