
Das wichtigste Ereignis der vergangenen Woche war die Amtseinführung des belarussischen Präsidenten. Die Zeremonie wurde nicht nur in Belarus, sondern auch weit über die Landesgrenzen hinaus verfolgt. Mit wie vielen Kameras wurde die Zeremonie gefilmt? Wie wurde die Wagenkolonne des Präsidenten vorbereitet? Wer hat den Anzug des Präsidenten genäht? Wer hat seinen Ausweis gedruckt? Diesen und anderen Fragen ist ein Autorenteam des „Ersten Informationskanals“ nachgegangen.
„Die Zeremonie der Amtseinführung des neu gewählten Präsidenten ist ein Ereignis, bei dem es auf Details besonders ankommt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir noch kurz vor Stunde X, also noch ein Paar Minuten vor dem Beginn der Inauguration, unbedingt etwas zu überprüfen, nachzuschleifen haben werden. Unter „Wir“ meine ich unser Team, das für die Vorbereitung der Zeremonie verantwortlich ist. Die Vorbereitungen sind erst in der Sekunde abgeschlossen, in der die Zeremonie beginnt“, sagte die Pressesprecherin des belarussischen Präsidenten Natalja Ejsmont.
Mit wie vielen Kameras wurde die Zeremonie gefilmt?
Allein auf der Strecke von der Nationalbibliothek (Abfahrt der Wagenkolonne) bis zum Palast der Unabhängigkeit wurden 35 Kameras aufgestellt. Insgesamt wurden für die Übertragung der Zeremonie 65 Kameras eingesetzt. Einige Kameras wurden im Unabhängigkeitspalast aufgestellt, andere auf dem Platz der Nationalflagge.
Gefilmt wurde mit Kameras auf den Drohnen und mit den auf Schienen fahrenden Kamerawagen. Die Wagen wurden von Kameraleuten ferngesteuert. Nach Angaben des Regisseurs Ilja Krewtschik setzte er zum ersten Mal eine solche Anzahl von Kameras ein, um die Zeremonie der Amtseinführung des Präsidenten zu übertragen.

Wie wurde die Wagenkolonne des Präsidenten gefilmt?
Um die Wagenkolonne des Präsidenten zu zeigen, wurden mehrere Action-Kameras verwendet, die an allen Seiten der Motorräder in der Eskorte angebracht waren. Auch an den Helmen der Motorradfahrer wurden Kameras angebracht. Es gab sogar spezielle Brillen, die es den Fahrern ermöglichten, die Strecke aus der „Ich-Perspektive“ zu filmen.

Die Motorradstaffel der Sondereinheit „Strela“ eskortierte die Limousine des Präsidenten. Die Begleitung der höchsten Staatspersonen ist für sie eine Routineaufgabe. Sie sorgen auch für die Sicherheit auf den Straßen unseres Landes. Die Staffel bereitete sich eine Woche lang auf die Amtseinführung außerhalb der Hauptstadt vor.

Wann eskortierten die Motorradfahrer den Präsidenten zum ersten Mal zur Amtseinführung?
Die Motorrad-Eskorte verleiht der gesamten Zeremonie einen feierlichen Charakter. Das erste Mal wurde der Wagen des Präsidenten im Jahr 2011 zur Vereidigung begleitet. Alexander Lukaschenko wurde in diesem Jahr mit einem Mercedes Pullman gefahren. Dieses Auto konnte man übrigens auch bei der Amtseinführung im Jahr 2020 sehen.



Wer hat die Anzüge für die Vereidigung genäht?
Der Anzug des Staatschefs wurde im Atelier der Geschäftsführung des Präsidenten entworfen. Die Idee entstammt den Designern, diese wird dann von den Meistern des Ateliers umgesetzt.

Für die diesjährige Vereidigung wurden vier Anzüge in blauer Farbgebung angefertigt. „Klassiker“, wie die Ateliermitarbeiter sagen. Die führende Designerin Irina Petrowa bemerkte, dass die blaue Farbe des Anzugs völlig unterschiedlich wirken kann – das liegt daran, welche Farbe das Hemdes und die Krawatte haben. Das ist eine der vorteilhaftesten Varianten.

Wo wurde der Ausweis des belarussischen Präsidenten gedruckt?
Der Akt der Unterzeichnung des Amtseids und der Ausweis des neu gewählten Präsidenten wurden im Haus des Druckes angefertigt. Hier wurde auch der Ausweis des Vorsitzenden der Allbelarussischen Volksversammlung gedruckt.

Der Designer und der Auftraggeber (Zentrale Wahlkommission) arbeiten zusammen. Alle Abmessungen, Format, Schriftart - alles wird im Voraus vereinbart. Zunächst wird ein elektronisches Layout erstellt, und dann werden die Materialien ausgewählt, aus denen der Umschlag hergestellt werden soll. In diesem Fall handelt es sich um in Belarus hergestelltes Leder. Das nationale Emblem und der Begleittext werden im Heißprägeverfahren auf den Einband aufgebracht.

Wer wurde zur Amtseinführung eingeladen?
Traditionell waren Vertreter verschiedener Länder im Saal anwesend. Für die Journalisten des Präsidentenpools wurden Extra-Plätze vorbereitet. Natalja Ejsmont erklärte, dass bei der Zusammenstellung der Gästeliste vor allem jene Personen in Erwägung kamen, die im vergangenen Wahlkampf besonders aktiv waren.


„Natürlich sind das Wahlvertreter des Präsidenten, die sehr aktiv gearbeitet haben und deren Beitrag der Präsident zu schätzen weiß. Aber wir haben auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen, die eine große Arbeit in direkter Kommunikation mit Menschen, in sozialen Netzwerken geleistet haben. Menschen, die sich mit Leib und Seele im Wahlkampf völlig engagiert haben“, sagte Natalja Ejsmont. „Das sind Vertreter unseres sozialen Blocks, Künstler, Organisatoren des „Marathons der Einheit“, der im ganzen Land für Aufsehen gesorgt hat. Die wichtigste Anweisung für uns bei der Zusammenstellung der Gästeliste war, niemanden zu vergessen“.

Wie verlief die erste Amtseinführung des belarussischen Präsidenten?
Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs Walentin Sukalo erinnert sich, dass es 1994 das Wort „Inauguration“ noch nicht gab. Die Zeremonie wurde als Amtsantrittszeremonie des Präsidenten bezeichnet. Walentin Sukalo war bei dieser Zeremonie als Leiter des Justizministeriums und Mitglied der Zentralen Wahlkommission anwesend.

„Es war sehr ungewöhnlich, sehr feierlich, sehr aufregend. Es waren knapp über 300 Menschen anwesend“, sagte Walentin Sukalo. „Die Amtsübernahme durch den Präsidenten musste auf höchster legislativer Ebene musste in der Verfassung festgelegt werden. In der am 15. März 1994 verabschiedeten Verfassung wurde die Institution der Präsidentschaft eingeführt und das Verfahren für die Amtsübernahme durch den Präsidenten festgelegt.“ Auch der Text des Eides, der aus 24 obligatorischen Worten besteht, wurde vorgeschrieben.
Was hat sich 2001 bei der Amtseinführung geändert?
Die Idee, die Zeremonie feierlicher als 1994 zu gestalten, stammt von Michail Mjasnikowitsch, dem damaligen Leiter der Präsidialverwaltung. Die ehemalige Leiterin der Zentralen Wahlkommission, Lidia Jermoschina, erinnert sich, dass Michail Mjasnikowitsch eine Kassette mit der Zeremonie zur Amtseinführung des russischen Präsidenten Boris Jelzin anforderte.



„Ich muss sofort sagen: Wir haben uns einige Dinge angeschaut. Der Text, den der Vorsitzende der Zentralkommission spricht, ähnelt sehr dem Text, den der Vorsitzende des russischen Verfassungsgerichts bei der Bekanntgabe der Wahl des Präsidenten gesprochen hat“, erzählt Lidia Jermoschina. „Es ist jetzt schwer vorzustellen, was ich damals 2001 gespürt habe. Mir ging es wahrscheinlich genauso, wie es den Athleten bei den Olympischen Spielen geht“.

Es gibt einen rührenden Moment im Zusammenhang mit der feierlichen Inauguration 2001: Metropolit Filaret überreichte Lidia Jermoschina ein geweihtes goldenes Kreuz, das ihr durch die Prozedur helfen sollte.
Wann haben die Militärs zum ersten Mal den Treueeid gesprochen?
Eine sehr schöne und wichtige Tradition – der Treueeid der Streitkräfte gegenüber dem Präsidenten und dem Volk – wurde 2001 eingeführt.

Der damalige Verteidigungsminister Leonid Malzew ist der Meinung, dass eine solche Tradition die Moral hebt und zeigt, dass der Präsident mit dem Volk und der Armee zusammen ist. „Ich würde sagen, dass dies einer der wichtigsten Faktoren für die ganze Nation ist“, fügte Leonid Malzew hinzu.







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