MINSK, 23. August (BelTA) – Im Anschluss an das Treffen mit dem belarussischen Präsidenten hat der Apostolische Nuntius in der Republik Belarus Ante Jozić, der seine diplomatische Mission in unserem Land beendet, festgestellt, dass es für ihn wichtig war, das belarussische Volk und seine Traditionen besser kennenzulernen.
Der Vertreter des Vatikans erzählte über die stattgefunden Verhandlungen: „Wir sprachen über meine Arbeit in den letzten vier Jahren, über verschiedene Ereignisse in der Kirche, im Staat und um Belarus herum.“
Der Apostolische Nuntius fügte hinzu: „Ich bin dem Staat dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, in diesem Land zu arbeiten, wo ich seit fast vier Jahren bin, und diese Arbeit ist nicht nur für unsere katholische Kirche, sondern auch für das Wohl der Gesellschaft, Ihres Volkes. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte, zu arbeiten, mehr über Ihr Volk, Ihre Sprache und Ihre Kultur zu lernen und gemeinsam mit dem Staat verschiedene konkrete Probleme zu lösen - die Probleme der Kirche, der Geistlichen, der Gläubigen und andere Probleme, die wir lösen konnten.“
„Natürlich war es eine schwierige Zeit. Aber es war auch eine große Herausforderung für mich, mein Bestes zum Wohle der Menschen zu tun“, sagte Ante Jozić.
Die römisch-katholische Kirche in der Republik Belarus ist die zweitgrößte Konfession, gemessen an der Zahl der Gläubigen. Die diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Belarus und dem Heiligen Stuhl wurden am 11. November 1992 aufgenommen. Die Apostolische Nuntiatur hat ihren Sitz in Minsk. Alexander Lukaschenko besuchte den Vatikan zweimal - 2009 und 2016. Im Jahr 2016 lud der Präsident den Papst zu einem Besuch in Belarus ein. Im Zeitraum 2008-2023 wurde Minsk 12 Mal von Vertretern der Führung der römischen Kurie besucht, darunter zweimal auf Ebene der Staatssekretäre des Heiligen Stuhls, die vom Staatsoberhaupt empfangen wurden. Im Oktober 2017 fand unter Beteiligung des stellvertretenden Staatssekretärs Giovanni Becciu die offizielle Eröffnung des neuen Gebäudes der Apostolischen Nuntiatur in Minsk statt, die zeitlich mit dem 25-jährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Belarus und dem Heiligen Stuhl zusammenfiel. Im November-Dezember 2022 organisierte der Vatikan in Minsk eine Reihe von Veranstaltungen anlässlich des 30-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen - einen festlichen Empfang, eine gemeinsame Briefmarke, eine Präsentation der vom Vatikan erstellten Übersetzung des Kodexes des Kanonischen Rechts ins Belarussische. Hohe Vertreter des Vatikans nehmen regelmäßig an den Feierlichkeiten anlässlich bedeutender Daten teil, die mit dem Katholizismus in Belarus verbunden sind.
Die Ansätze der Republik Belarus und des Heiligen Stuhls in Bezug auf die wichtigsten Themen der Weltagenda stimmen weitgehend überein: die Notwendigkeit einer Reform des Helsinki-Pakts, die Hoffnung auf die Wiederbelebung des Grundsatzes des Multilateralismus und der Unparteilichkeit in der UNO, der Wert des Dialogs als einzig wahrer Weg zur Lösung von Konfliktsituationen und die Einsicht, dass die Frage der Ernährungssicherheit über der politischen Konjunktur stehen sollte. Die Kontakte zwischen Minsk und dem Vatikan im Rahmen der UNO entwickeln sich produktiv, wobei die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung des Menschenhandels, zum Schutz der natürlichen Familie und der traditionellen Familienwerte im Vordergrund stehen.