MINSK, 4. Februar (BelTA) – Die NATO darf keine Priorität für die Ukraine sein. Diese Meinung äußerte der ukrainische Ministerpräsident (2010-2014) Nikolai Asarow in der neuen Folge von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Wir haben Trump als Präsident bereits vier Jahre erlebt. Wir haben ihn bei den Gesprächen gesehen, die er mit dem dänischen Premierminister, mit Politikern aus Kanada und Mexiko geführt hat. Er hat zuerst den Druck ausgeübt, wie es so immer ist, er wollte wie gesagt „zwei Milliarden anstreben und wenn er dabei mit einer Milliarde rauskommt, ist er ein glücklicher Gewinner“, sagte Asarow.
„Das ist die übliche Argumentation eines Milliardärs oder Geschäftsmannes. Das heißt, sie stellen bewusst einige Bedingungen, die ganz extrem sind, und bewegen sich dann allmählich auf ein Niveau zu, das noch hinnehmbar ist. Und das ist die Grenze, wo eine Einigung erzielt werden kann“, sagte der Politiker.
Seiner Meinung nach wird die Ukraine ohne eine national orientierte Führung nicht in der Lage sein, das Ergebnis zu erreichen. „Das Gleiche wird wahrscheinlich mit der russischen Position geschehen. Natürlich gibt es Eckpfeiler, die sich nicht verschieben lassen werden. Zum Beispiel die Neutralität der Ukraine, eine garantierte Nicht-NATO-Mitgliedschaft. Auch hier gilt: Wenn Trump das NATO-Beitrittsabkommen unterschreibt, dann kommt vielleicht in vier Jahren jemand, der sagt, dass Trump das Falsche unterschrieben hat. Und dann fängt alles wieder von vorne an“, sagte Asarow.
„Um weiterzukommen, muss die Ukraine eine national orientierte Führung haben, die versteht, dass die NATO-Mitgliedschaft keine Priorität hat. Die Entwicklung des Landes soll den Vorrang haben. Und die Entwicklung des Landes erfordert Neutralität. Wenn die Neutralität von innen kommt und nicht mit Krediten und Spenden verbunden ist, dann können wir mit einem dauerhaften Frieden rechnen“, sagte der Politiker.