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26 November 2024, 16:25

Attentat auf Lukaschenko. Beschuss des Autos. Wie die Staatsführung 1994 gegen einen unbequemen Kandidaten kämpfte

MINSK, 26. November (BelTA) – Im Jahr 1994 hat es einen Attentat auf den künftigen Präsidenten der Republik Belarus Alexander Lukaschenko gegeben. Darüber erzählten die Autoren der Doku-Reihe „Die Zeit hat uns gewählt“ auf dem TV-Staatssender Belarus 1.
Präsidentenwahl 1994 ging in die zweite Runde. Zwei Kandidaten standen zur Wahl: Alexander Lukaschenko und Wjatscheslaw Kebitsch. Die damalige Staatsmacht hat verstanden, dass der junge Abgeordnete Lukaschenko dem Vorsitzenden des belarussischen Ministerrats Kebitsch ernsthafte Konkurrenz machen könnte.
Man hat versucht, dem unbequemen Kandidaten den Weg zur Präsidentschaft um jeden Preis zu verhindern. Es kam zu einem Attentatsversuch. Als Lukaschenko mit seinem Auto unterwegs von Witebsk nach Liosno war, wurde es von einem anderen Auto mit hoher Geschwindigkeit überholt. Das Auto des Präsidentschaftskandidaten wurde beschossen, und eine Kugel hätte Alexander Lukaschenko beinahe getroffen. 
Der Abgeordnete des Obersten Sowjets von Belarus (1990-1994) Wiktor Schejman zog daraufhin Offiziere der 38. Luftlandebrigade an, um Alexander Lukaschenko zu schützen. „Ich selbst bin aus dieser Brigade hervorgegangen. Es waren Offiziere dabei, die in Afghanistan waren – Männer mit Kampferfahrung. Und mehrere Offiziere der Minsker OMON-Einheit waren beteiligt“, erinnert sich Wiktor Schejman.
 
Nach Angaben des ehemaligen Abgeordneten des Obersten Sowjets hat man Informationen erhalten, dass es in einem Machtministerium eine Gruppe gab, die die physische Beseitigung von Alexander Lukaschenko vorbereitete. „Wir waren alle unbewaffnet, bestenfalls mit einem Pfefferspray. Ich besuchte die 120. Division und sprach mit dem Kommandeur. Er kannte mich gut von meiner Arbeit im Obersten Sowjet von Belarus. Ich sagte ihm, dass es nur noch wenige Tage bis zur Abstimmung waren und die Lage sehr angespannt war. Und ich bat um drei automatische Gewehre und drei Pistolen mit Munition. Das war natürlich eine Bitte, die über alle gesetzlichen Rahmen hinausging. Wir sprachen anderthalb Stunden mit ihm, und am Ende traf er diese Entscheidung. Ich habe den Jungs diese Waffen gegeben“, sagte Wiktor Schejman.
Wie sich der Journalist des Präsidentenpools von  1994, Chef des internationalen Radios „Belarus“ Waleri Raduzki erinnerte, hat Alexander Lukaschenko bei seinen Treffen mit Belarussen nie über das Attentat gesprochen.
„Natürlich hätte er das publik machen können, aber er war ein Mensch, dem das nicht eigen war. Hatte er Angst! Mitnichten! Alexander Grigorjewitsch hat keine Angst, und Gott sei Dank. Aber er spricht nicht darüber. Bei einem Interview erzählte Lukaschenko, dass man Kebitsch in der Tat angeboten hatte, ein Auto zu beschießen, in dem Alexander Lukaschenko und er zusammen wären. Kebitsch hätte man am Leben gelassen, Lukaschenko hätte man erschossen. Aber Kebitsch hat sich darauf nicht eingelassen“, fügte Waleri Raduzki hinzu.
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