MINSK, 4. Februar (BelTA) – Die Allbelarussische Volksversammlung soll zur Plattform für Konsolidierung der öffentlichen Meinung werden. Das gab der Direktor des Instituts für Wirtschaft der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Wassili Gurski, einem BelTA-Korrespondenten bekannt.
„Die Allbelarussische Volksversammlung wird zum sechsten Mal durchgeführt und ist zu einer guten Tradition und zu einem der grundlegendsten Institute der belarussischen Staatlichkeit geworden. Es ist eine legitime und zivilisierte Institution, um nationale Interessen zu diskutieren, Prioritäten zu bilden und Ziele der sozioökonomischen Entwicklung für die kommenden fünf Jahre zu verabschieden. Meiner Meinung nach sollte die AVV zu einer Plattform für die Konsolidierung der öffentlichen Meinung werden. Es gibt immer viele Meinungen, und in jeder Gesellschaft gibt es unzufriedene Menschen. Daher ist es sehr wichtig, Prioritäten zu entwickeln, um zu bestimmen, was für das Land in dieser Phase seiner Entwicklung wichtiger ist“, unterstrich Wassili Gurski.
Der Entwurf des sozioökonomischen Entwicklungsprogramms für 2021/2025, der von der Regierung unter aktiver Beteiligung der Nationalen Akademie der Wissenschaften erarbeitet wurde, wird der Allbelarussischen Volksversammlung vorgelegt. Oberste Priorität hat die Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung, die durch die Steigerung des wirtschaftlichen Potenzials von Branchen und Regionen, deren digitale Transformation sowie die Schaffung eines günstigen regulatorischen Umfelds gewährleistet werden soll. „Die Aufgaben, die die Regierung löst, charakterisieren in vielerlei Hinsicht den Grad ihrer Reife. Wenn auf der Agenda groß angelegte, schöpferische Ziele stehen - digitale Transformation der Wirtschaft, gezielte Modernisierung von Industriebetrieben, Entwicklung des Elektrotransports, Schaffung eines eigenen Impfstoffs gegen das Coronavirus, Entwicklung der Kernenergie, Ausbau der eigenen Satellitenkonstellation und Steigerung der Lebensqualität auf dieser Basis - dann können wir mit Zuversicht sagen, dass das Land in die Zukunft blickt“, so der Wissenschaftler.
Wassili Gurski wies auf die Wichtigkeit der belarussischen Wirtschaft sowohl für die Generierung neuen Wissens als auch für die Meinungsbildung hin. „Es ist kein Zufall, dass in jeder Allbelarussischen Volksversammlung das Staatsoberhaupt die Notwendigkeit betont, das belarussische wissenschaftliche Denken, die Nationale Akademie der Wissenschaften zu entwickeln und das wissenschaftliche Potential des Landes zu erhöhen. Heute können wir die Weitsicht dieser Politik sehen wie nie zuvor. Durch die Verschärfung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen wird der Technologietransfer deutlich erschwert, so dass wir eigene Entwicklungen haben sollten. Der Informationsdruck und die Auferlegung von uns fremden Werten und moralischen Normen nehmen zu, was bedeutet, dass es notwendig ist, unsere Traditionen, unsere Kultur zu kennen, zu schätzen und zu bewahren“, so er.
Der Wissenschaftler hält es auch für notwendig, ihr sozioökonomisches Modell, das an die belarussischen Realitäten angepasst ist, auf der Grundlage der nationalen Interessen und Traditionen zu bilden, zu implementieren und zu schützen. „Es ist äußerst wichtig für unser Land, seine Identität und das Recht, aus eigener Kraft zu leben, zu bewahren. Das ist eine Frage des Überlebens in der heutigen Welt“, betonte er.
„Unser Land hat die letzten 25 Jahre mit Würde gelebt, es wurde viel getan. Wir sollten nicht aufhören. Wir müssen die Zukunft aufbauen, auf dem, was wir erreicht haben, aufbauen, nicht zerstören, sondern verbessern, was wir haben. Es liegen viele interessante Aufgaben vor uns, die wir gemeinsam lösen sollten“, resümierte Wassili Gurski.