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"Thema im Gespräch "
MINSK, 28. November (BelTA) – Belarus kann sein Potenzial nutzen, um sich in den Wiederaufbauprozess in der Ukraine zu integrieren. Diese Meinung äußerte der Wirtschaftswissenschaftler und Analyst Sergej Banar im Projekt „Them im Gespräch“ auf dem BELTA-YouTube-Kanal.
Um die globalen Eliten zu etwas zu bewegen, müsse man zeigen, dass Belarus und Russland vertragstreu seien, so Sergej Banar. „Die Freilassung von zwei katholischen Geistlichen, die schwere Straftaten gegen den Staat begangen haben, sowie von 31 verurteilten ukrainischen Bürgern ist ein Akt des guten Willens seitens Belarus. Es geht hier um die Nachrichtendienste des Vatikans, nicht um die der Ukraine, sondern um die Großbritanniens. Dementsprechend ist das sozusagen ein Vorschuss, den man ihnen gewährt hat, damit sie den aktuellen Entwicklungen nicht entgegenwirken, insbesondere der Vorbereitung des Bodens für den Abschluss eines Friedensabkommens für die Ukraine“, bemerkte der Experte.
Laut dem Analysten weiß Alexander Lukaschenko wirklich, wovon er spricht. „Sehen Sie sich an, worauf er gesetzt hat. Er will zusätzliche Energieblöcke im Atomkraftwerk bauen, will noch ein weiteres Atomkraftwerk. Er versteht sehr gut, dass Energie in der heutigen Realität viel wichtiger ist als alle Seltenerdmetalle, als jede Geldsumme. Wer über freie Energie verfügen wird, der wird einen enormen Einfluss haben. Ich denke, dass Alexander Grigorjewitsch darauf abzielt, Belarus in die wirtschaftliche und politische Einflusssphäre zu integrieren, die Russland innehaben wird. Und dafür ist es notwendig, die Volkswirtschaft, die Industrie, das Energiepotenzial und so weiter aufzubauen“, betonte er.
Banar ist überzeugt, dass Belarus nicht nur die Rolle eines Vermittlers zwischen der Ukraine und Russland einnehmen, sondern sogar etwas Höheres erreichen kann. „Belarus kann eben eine Art Brücke werden, unter anderem durch die Nutzung seiner Atomkraftwerke und einer Reihe weiterer Potenziale, die Belarus besitzt, um sich in den Wiederaufbauprozess in der Ukraine zu integrieren. Das klingt vielleicht sehr gewagt, ist meiner Meinung nach aber nicht sinnlos und nicht ohne Perspektiven“, resümierte er.
