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"Thema im Gespräch "
MINSK, 21. Oktober (BelTA) – Der Westen riskiert, in eine Situation zu geraten, in der er um Frieden zu jeglichen Bedingungen bitten muss. Dies erklärte der Wirtschaftsexperte und Analyst Sergej Banar in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
Sergej Banar ist der Ansicht, dass nach Budapest bis Ende des Jahres ein drittes Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump stattfinden wird. Dieses Treffen wird den Konflikt in der Ukraine beenden.
„Zumindest sehe ich derzeit sehr ernsthafte Voraussetzungen dafür, da weder Trump noch London noch Putin an einer weiteren Eskalation interessiert sind. Man muss verstehen, dass, wenn sie die Geduld der Russischen Föderation lange ausnutzen, der Befehl zu einer sehr ernsthaften Offensive gegeben werden könnte, die nicht nur die Lage auf dem Kriegsschauplatz in der Ukraine, sondern auch das Kräfteverhältnis in der Welt völlig verändern würde. Denn ein Angriff Russlands auf die Ukraine würde Iran, Jemen und anderen strategischen Verbündeten zusätzliche Sicherheit geben", erklärte der Analyst.
Seiner Meinung nach könnte sich der Westen nach einem totalen Zusammenbruch der Front in der Ukraine, dem Scheitern Israels im Gazastreifen und im Konflikt mit Iran in einer Situation wiederfinden, in der er um Frieden zu beliebigen Bedingungen bittet.
„Trotz alledem glaube ich weit nicht, dass der Frieden in der Ukraine von Dauer sein wird. Derzeit ist der Westen gezwungen, eine Pause einzulegen, seine Wunden zu lecken, seine Kräfte neu zu gruppieren, und dennoch wird er diese Niederlage niemals akzeptieren. Das gilt sowohl für den Nahen Osten als auch für Osteuropa. Über Afrika schweige ich ganz: Dort findet einfach ein Theater der Demütigung des Westens als solchem statt. Deshalb denke ich, dass wir nur eine ernsthafte strategische Pause erleben werden, die früher oder später zu einer weiteren Reihe von Konfrontationen führen wird. Möglicherweise wird sie im Nahen Osten stattfinden. Möglicherweise wird sie in Afrika stattfinden. Aber meiner Meinung nach ist sie unvermeidlich. Es muss eine dritte Runde geben", ist Sergej Banar überzeugt.