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09 Mai 2020, 10:14

Belarus feiert den Tag des Sieges

MINSK, 9. Mai (BelTA) – Belarus feiert heute den Tag des Sieges – ein für alle Menschen des Landes heiliges Fest. An diesem Tag zollen wir den Tribut, großen Respekt und tiefe Dankbarkeit den Soldaten und Offizieren der Sowjetarmee, den Menschen im Hinterland, den Untergrundkämpfern und Partisanen – also all denjenigen, die den Sieg näher brachten.

Am 9. Mai 1945 hat das sowjetische Volk den endgültigen Sieg über den Hitlerfaschismus errungen. Der Große Vaterländische Krieg dauerte 1418 Tage und Nächte. Er begann am 22. Juni 1941 auf dem belarussischen Boden.

Das war ein Überraschungsangriff der deutschen Wehrmacht auf das Land. Die Luftwaffe bombardierte in den ersten Kriegstagen Bahnhöfe und Flughäfen, Städte Brest, Grodno, Baranowitschi usw. Aber die deutsche Armee traf sofort auf einen harten Widerstand – keine Grenzwacht hat sich dem Feind ergeben, niemand verließ seinen Posten ohne Befehl. Die Verteidiger der Zitadelle von Brest, der Städte Minsk und Mogiljow kämpften besonders hartnäckig. Am 14. Juli 1941 waren bei Orscha die ersten Mehrfachraketenwerfer Katjuscha in Einsatz gekommen. Auf dem belarussischen Boden wurden die deutschen Pläne für einen Blitzkrieg und einen schnellen Angriff auf Moskau gescheitert.

Partisanenverband Brest

In dem von den Nazis besetzten Belarus hat sich eine nie da gewesene Widerstandsbewegung gebildet. Sie war in ihrem Ausmaß und ihrer Unbeugsamkeit einmalig. Der nationale Kampf gegen den Feind war in Belarus vor allem der Partisanenkrieg. Der Bewegung schlossen sich in den Jahren des Krieges über 374 Tsd. Menschen an, der antifaschistische Untergrund zählte über 70.000 Mitglieder. Unter den Partisanen waren Vertreter aller Nationen und aller Sowjetrepubliken, auch ausländische Antifaschisten waren dabei.

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In den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges gab es rund 30 Partisanenzonen, die die deutsche Wehrmacht nicht besetzen konnte. So wurde zum Beispiel in der Zeit zwischen März 1942 bis Anfang 1944 die 3000 Quadratkilometer große Partisanenzone um Klitschew von 18.000 Partisanen kontrolliert. Hier fanden Schutz rund 70.000 Zivilisten. Auch in den Kreisen Polozk und Lepel war von Herbst 1942 bis Ende 1943 eine Partisanenzone eingerichtet, wo in 1220 Siedlungen fast 73500 Zivilisten von 16 Partisanenbrigaden beschützt wurden. Diese Zone blieb bis zur endgültigen Befreiung von Belarus unter der Kontrolle der Partisanen.

Belarus war im Krieg am schwersten betroffen. Im Zuge von mehr als 140 Strafoperationen ha die deutsche Wehrmacht 5454 Dörfer teilweise oder komplett vernichtet. Als Symbol für Massenvernichtung belarussischer Dörfer steht das Dorf Chatyn, wo die SS-Männer und 149 Personen umgebracht und 28 Häuser verbrannt haben. Insgesamt wurden in Belarus 618 Dörfer verbrannt, 188 davon wurden nie wieder aufgebaut.

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Auf dem Territorium von Belarus wurden 250 Lager für sowjetische Kriegsgefangene und 350 Zwangsorte eingerichtet. Im europaweit viertgrößten Vernichtungslager Trostenez wurden über 200 000 Menschen getötet.

In den Reihen der Roten Armee kämpften in den Jahren des Krieges fast 34,4 Millionen Menschen, 1,3 Millionen davon Belarussen. Für Mut und Tapferkeit wurden über 300 Tsd. von ihnen mit Orden und Medaillen geehrt. 444 Kämpfer erhielten den Titel „Held der Sowjetunion.“

Belarus hat im Krieg fast die Hälfte seines nationalen Bestandes verloren. Es wurden 209 Häuser und Kreiszentren, 9200 Dörfer zerbombt oder verbrannt. Das Land musste auch mit 2,5 bis 3 Mio. gefallenen Menschen einen viel zu großen Preis zahlen.

Offensive bei Witebsk, Juni 1944

Die Befreiung des Landes begann im Herbst 1943. Mit Komarin wurde am 23. September die erste belarussische Kreisstadt zurückerobert. Im Zuge einer der größten Offensive der Roten Armee – der Operation Bagration – wurde von vier sowjetischen Fronten in Kooperation mit Partisanenbrigaden und Verbänden die deutsche Heeresgruppe Mitte vernichtet. Minsk und anschließend das gesamte Land wurden befreit.

Der belarussische Beitrag zum großen Sieg wurde von der Weltöffentlichkeit eindeutig anerkannt. Belarus war eines der Gründungsmitglieder der UNO.

Belarus pflegt und bewacht die Erinnerung an den Großen Vaterländischen Sieg. Minsk ist eine der 12 Städten der ehemaligen Sowjetunion, die den ehrenvollen Heldenstadt-Titel verdient hat. Der Zitadelle von Brest wurde der Heldenfestung-Titel verliehen. Auch andere belarussische Städte wurden mit Auszeichnungen geehrt. Rund 6000 Kriegsdenkmäler, Mahnmale, Erinnerungsorte, Gedenkstätten, Ruhmeshügel zeugen von den immensen Kriegsopfern und der Heldentat des Volkes. Das Belarussische Staatliche Museum der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges ist eine wichtige wissenschaftliche und kulturelle Einrichtung.

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Der Große Vaterländische Krieg wurde in der Literatur und in der Filmkunst mehrfach thematisiert. Zu Gedenken an die besonders wichtigen Daten werden landesweit Veranstaltungen durchgeführt. Für Kriegsveteranen tut der Staat sehr viel.

Die Erinnerung an den grausamen Krieg und den Großen Sieg wird nie verloren gehen: er hat in jeder belarussischen Familie für immer Spuren hinterlassen. In der Tragödie, die wir erlebt haben, und im Sieg, den wir errungen haben, findet das gesamte Volk eine ewige Quelle für Leid und Gram, für Stolz und Ruhm.

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