MINSK, 22. Januar (BelTA) - Die Entscheidung von Belarus, ein eigenes Kernkraftwerk zu bauen, war ein weitsichtiger Schritt, der die Stabilität der Wirtschaft unter den Bedingungen externer Turbulenzen gewährleisten wird. Dies erklärte der stellvertretende Energieminister Denis Moros während des Forums „Kernenergie: Neue Möglichkeiten für eine innovative Entwicklung der nationalen Wirtschaft“.
„Die strategische Entscheidung über die Notwendigkeit, ein Kernkraftwerk in Belarus zu bauen, wurde 2008 vom Staatsoberhaupt getroffen. Damals, Anfang der 2000er Jahre, beschlossen viele Staaten, aus der Kernenergie auszusteigen. Unser Land hat einen anderen, weitsichtigeren Weg eingeschlagen: Wir haben verstanden, dass die Kernenergie die Zukunft ist, dass sie der Wirtschaft, der Industrie und den Bürgern unseres Landes im Allgemeinen zugute kommen wird“, sagte Dennis Moros.
Er wies darauf hin, dass es in der belarussischen Gesellschaft einige Bedenken gebe. „Jüngste soziologische Studien haben jedoch gezeigt, dass 77 Prozent der Bevölkerung den Bau des Kraftwerks befürworten. Das ist ein sehr hoher Wert, der zeigt, dass die Bevölkerung das belarussische Kernkraftwerk nicht nur für sicher hält, sondern auch versteht, dass es für unser Land von Vorteil ist“, betonte der Vizeminister.
Mit dem Staatskonzern „Rosatom“ wurde im Land ein neuer Wirtschaftszweig geschaffen - die Nuklearindustrie. Dazu sei es notwendig gewesen, eine Sicherheitsinfrastruktur und ein modernes Ausbildungssystem für das Personal zu schaffen.
„Heute verfügen unsere wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Schulen, Planungs-, Projekt- und Bauorganisationen über eine weitgehend einzigartige Erfahrung und sind sowohl im In- als auch im Ausland gefragt. Neue Kompetenzen wurden nicht nur in der Nuklearindustrie, sondern auch in verwandten Branchen erworben: Geräte- und Maschinenbau, Simulatorbau, Einführung digitaler Technologien und modernster automatisierter Systeme. Das angesammelte innovative und technologische Potential hat es unserem Land ermöglicht, den Grad der wirtschaftlichen Autarkie unter den gegenwärtigen außenpolitischen Bedingungen zu erhöhen“, sagte der Vizeminister.
Er wies darauf hin, dass die Zeit der Turbulenzen in der Weltwirtschaft, der Pandemien und der geopolitischen Ereignisse die Schwächen der Weltenergiemärkte deutlich machen. „Die Energiepreise steigen weltweit, was die Belastung für Wirtschaft und Bevölkerung erhöht. Dadurch sind ganze Industrien in einzelnen Ländern gezwungen, die Produktion einzustellen oder deutlich zu reduzieren. All das passiert in unserem Land nicht, denn wir haben eine zuverlässige Stromquelle - das Belarussische Kernkraftwerk. Dementsprechend haben wir eine stabile Wirtschaft und können der zukünftigen Entwicklung gelassen entgegensehen“, sagte Denis Moros.
„Die Energiekrise hat die Welt gezwungen, sich wieder auf die Kernenergie als eine wichtige Quelle für erschwingliche und saubere Energie zu besinnen, die angesichts der Notwendigkeit, die Klimaproblematik weiter anzugehen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, zur Grundlage der globalen Energiewende werden kann. Viele der Länder, die Anfang der 2000er Jahre skeptisch waren, kündigen jetzt an, dass sie die Kernenergie ausbauen werden. Dazu gehören auch unsere Nachbarn, die das belarussische Kernkraftwerk kritisierten und von der Unsicherheit und Unzuverlässigkeit der Kernkraft sprachen. Jetzt stehen sie am Anfang des Weges, während wir bereits Strom aus dem Kernkraftwerk verbrauchen“, schloss der stellvertretende Minister.