
MINSK, 26. Juni (BelTA) – Belarus kann einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in vielen Ländern der Welt und insbesondere in der Mongolei leisten. Das sagte Leiter des Departements Außenwirtschaft im Außenministerium der Republik Belarus, Andrej Prokoptschuk, am Rande des Eurasischen Wirtschaftsforums. Er nahm am Runden Tisch zum Thema „EAWU – Mongolei“ teil, wo das Handelsabkommen zwischen der EAWU und der Mongolei besprochen wurde.
„Ich möchte darauf hinweisen, dass Belarus die Mongolei wie auch andere EAWU-Staaten als wichtige Handelspartner in Ostasien betrachtet. Früher entfielen mehr als 80% des mongolischen Warenumsatzes auf die Sowjetunion“, sagte Andrej Prokoptschuk. „Meiner Meinung nach ist die Frage des Handelsabkommens angesichts der vorhandenen historischen Zusammenhänge, der Interessengemeinschaft und der Komplementarität unserer Volkswirtschaften vor sehr langer Zeit überfällig.“
Der Vertreter des Außenministeriums stellte fest, dass das Format des vorläufigen Abkommens am Beispiel des Iran seine Wirksamkeit zeigte: „Wir haben uns nach einer gewissen Zeit von seinen Vorteilen, seiner Bedeutung und seiner Notwendigkeit überzeugt, und etwa nach drei Jahren haben wir begonnen, an der Unterzeichnung eines umfassenden Dokuments zu arbeiten.“
Im Falle der Mongolei kann die EAWU den gleichen Weg einschlagen. Nach der Unterzeichnung der Vereinbarung und dem Beginn der Zusammenarbeit kann man nach Optionen für den Abschluss eines vollständigen Dokuments suchen.
Für Belarus war die Unterzeichnung des Abkommens von Vorteil. „Nach unseren Berechnungen wird der gewichtete durchschnittliche Zinssatz der Mongolei für Güter, die Belarus exportier, von 6% auf 1% sinken. Das ist ein wirklich tolles Ergebnis“, ist sich der Beamte sicher.
Zu den Waren, deren Lieferungen in die Mongolei erhöht werden können, gehören Agrarprodukte und Nahrungsmittel. Darunter sind Milchprodukte wie Milchpulver, Käse, Quark, Joghurt. Das Selbstversorgungsniveau von Belarus mit Lebensmitteln beträgt mehr als 240%. Das bedeutet, dass Belarus einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in vielen Ländern der Welt und insbesondere in der Mongolei leisten kann.
„Unsere reiche Erfahrung, hohe Kompetenzen, fortschrittliche Technologien, Produktionsdisziplin und strenge Kontrolle ermöglichen es der Republik Belarus, qualitativ hochwertige Milchprodukte herzustellen und zu liefern. Wir teilen gerne unsere Erfahrungen mit mongolischen Kollegen“, betonte Andrej Prokoptschuk. „So wurden im Jahr 2024 Vereinbarungen über gemeinsame Projekte zur Rekonstruktion des bestehenden und zum Bau eines neuen Milch- und Warenkomplexes in der Mongolei getroffen.“
Zu den Lebensmitteln, die Belarus in die Mongolei exportieren kann, gehören Süßwaren und Schokoladenprodukte, Zucker, Schaumweine und Babynahrung. Eine weitere Produktgruppe sind die Produkte des Maschinenbaus. Derzeit wird eine gemeinsame Montageproduktion belarussischer Traktoren in der Mongolei diskutiert. Es wurden mongolische Spezialisten für Montagetechnik geschult. Vielversprechend ist die Lieferung der BELAZ-Muldenkipper.
„Das sind die wichtigsten Produktgruppen, aber es gibt sicherlich ein großes Potenzial für eine Reihe anderer Bereiche der Handels- und Wirtschaftszusammenarbeit. In der Leichtindustrie würde ich Teppiche, Unterwäsche und Strumpfwaren hervorheben. Auch die Lieferung von belarussischen Arzneimitteln hat Potenzial. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die mongolische Anforderung, die Registrierung von Arzneimitteln in fünf anderen Ländern zu bestätigen, die Lieferkette erheblich einschränkt. Daher schlage ich als eine der Richtungen unserer zukünftigen Arbeit vor, eine Vereinfachung dieser Anforderung für die Mitgliedstaaten der Union in Betracht zu ziehen“, stellte Andrej Prokoptschuk fest.