MINSK, 2. Juni (BelTA) – Der Vorsitzende der Repräsentantenkammer der Nationalversammlung Igor Sergejenko hat sich während seines Besuchs in Kasachstan mit dem Vorsitzenden des Majilis des Parlaments der Republik Kasachstan Jerlan Koschanow getroffen. Das teilte der Pressedienst der Repräsentantenkammer mit.
Belarus und Kasachstan bauen ihre Beziehungen konsequent und aktiv aus, sie gründen auf dem Fundament aus Freundschaft, gegenseitigem Respekt und strategischer Allianz.
Igor Sergejenko lud Jerlan Koschanow zu einem offiziellen Besuch nach Belarus ein. Dabei zeigte er sich zuversichtlich, dass die Entwicklung des Dialogs auf hoher und höchster Ebene es den beiden Ländern ermöglichen wird, die belarussisch-kasachische Zusammenarbeit mit neuen Inhalten zu füllen, die dem Geist und den Anforderungen der Zeit entsprechen.
Die These des kasachischen Präsidenten über die Notwendigkeit, die Ideale und Werte einer friedlichen und harmonischen Entwicklung zum Wohle der gesamten Menschheit gemeinsam zu fördern, stimme mit der Position des belarussischen Staatsoberhauptes völlig überein, betonte der Sprecher der Repräsentantenkammer. In diesem Zusammenhang äußerte er die Meinung, dass die Delegationen von Belarus und Kasachstan in der OSZE PV sowie in der geopolitischen Gruppe „Eurasien“ in der Interparlamentarischen Union zusammen mit den Parlamentariern der OVKS-Mitgliedsstaaten alle möglichen Kanäle nutzen sollten, um die vereinigende Agenda weiter zu fördern.
„Das Vertrauensdefizit in den Beziehungen, die Eskalation der Konfrontation, die gegenseitigen Sanktionen und Restriktionen der führenden Länder der Welt erfordern es, dass wir Maßnahmen ergreifen, die der Situation angemessen sind“, betonte der Parlamentssprecher. „Neben der Verteidigung der Souveränität und der Unabhängigkeit steht für uns daher die Wirtschaft im Vordergrund. Die Wirtschaft ist die Grundlage für jede langfristige pragmatische Politik“, ist Igor Sergejenko überzeugt.
Positiver Fakt ist, dass der Handelsumsatz zwischen Belarus und Kasachstan $1 Milliarde übersteigt. Sieben Montagewerke belarussischer Industriegiganten sind in Kasachstan tätig. In Anbetracht des kasachischen Bedarfs an der Modernisierung des Maschinenparks seien belarussische Unternehmen bereit, zusätzliche Maßnahmen zur Entwicklung von Montagewerken für moderne Hochleistungsmaschinen zu ergreifen, fügte Igor Sergejenko hinzu.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nahrungsmittelkrise wird die gemeinsame Nutzung vielversprechender Entwicklungen in der Landwirtschaft dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften und das Wohlergehen der Bürger beider Länder zu verbessern. Darüber hinaus ist auch die Entwicklung der humanitären Zusammenarbeit wichtig.
Die Politik der westlichen Länder dürfe den Handel und die wirtschaftliche und erst recht die humanitäre Zusammenarbeit nicht beeinträchtigen, sagte der Sprecher der Repräsentantenkammer. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass interparlamentarische Freundschaftsgruppen den Dialog fortzusetzen. Die neu zusammengesetzte Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit mit den Majilis des kasachischen Parlaments ist auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit ihren Kollegen eingestellt, sagte Igor Sergejenko.
Vielversprechend ist auch eine Zusammenarbeit im Rahmen der sich im postsowjetischen Raum entwickelnden Integrationsverbände. Als Beleg dafür führte er die auf dem Jubiläumsgipfel der EAWU in Moskau geäußerte These des belarussischen Präsidenten an, dass trotz der anhaltend schwierigen Lage auf den Weltmärkten der gegenseitige Handel in der EAWU im Jahr 2023 bei fast 105 Prozent liege. In absoluten Zahlen sind das rund 90 Milliarden Dollar.
Als positives Beispiel für die Zusammenarbeit im humanitären Bereich nannte Igor Sergejenko den kasachischen Vorschlag zur Gründung der Internationalen Organisation für die russische Sprache. Das entsprechende Abkommen wurde auf der Sitzung des GUS-Staatsrats in Bischkek im Oktober 2023 unterzeichnet. Er teilte ferner mit, dass die Repräsentantenkammer zur Durchführung der innerstaatlichen Verfahren am 30. Mai 2024 einen Gesetzesentwurf über die Ratifizierung des Abkommens angenommen hat.
Igor Sergejenko hält es für äußerst wichtig, dass die beiden Staaten ihre Bemühungen um die Bewahrung des gemeinsamen Erbes fortsetzen – den Großen Sieg über den Nationalsozialismus. Darüber hinaus sollen Belarus und Kasachstan gegen jeden Versuch kämpfen, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs umzuschreiben.