ULAANBAATAR, 1. Juni (BelTA) – Belarus plant Eröffnung eines Multi-Marken-Zentrums in der Mongolei und will einheimische Agrarier beim Bau eines Viehzuchtbetriebs unterstützen. Diese Themen standen im Mittelpunkt der Gespräche, die Mitglieder der belarussischen Regierung und Vertreter der belarussischen Wirtschaft am Vorabend des Staatsbesuchs des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Ulaanbaatar geführt haben.
Bereits in den ersten Stunden ihres Aufenthalts in der Mongolei hat die belarussische Delegation mehrere Abkommen mit den mongolischen Partnern unterzeichnet. Daran nahmen Vertreter solcher Unternehmen wie MAZ, Gomselmasch, MTZ und Bobruiskagromasch.
Im Januar 2024 fanden in Minsk die ersten Gespräche statt: In der 7. Sitzung der gemeinsamen belarussisch-mongolischen Regierungskommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit wurden Themen erörtert, die heute in konkrete Vereinbarungen und Abkommen mündeten.
„Es handelt sich um die Montage von Landmaschinen und Eröffnung eines Multi-Marken-Zentrums in der Mongolei. Dort sollen alle Modelle vorgestellt werden, von der Aussaat-Technik bis zu Erntemaschinen. Die Zusammenarbeit geht aber über die eigentlichen Landmaschinen hinaus: Wir reden von Saatgutproduktion, Viehzucht, Leichtindustrie und Tagebau. Diese Palette wird ständig erweitert. Im Rahmen des Besuchs des Staatsoberhauptes werden Vereinbarungen in allen Bereichen unterzeichnet, angefangen bei Bildung, Wissenschaft, Sicherheit usw. Das heißt, diese Zusammenarbeit deckt das gesamte Spektrum der Beziehungen zwischen den beiden Ländern ab“, erklärte der Industrieminister und Co-Vorsitzender der zwischenstaatlichen Kommission Alexander Rogoschnik vor Journalisten.
Er wies darauf hin, dass belarussische Maschinen in der Mongolei seit der Sowjetzeit bekannt sind. Sie sind einfach zu warten, zu reparieren und unter den klimatischen Bedingungen des Landes zuverlässig. „Und darauf bauen wir unsere Beziehungen auf“, sagte der Minister.
Zusammen mit dem Minister für Landwirtschaft und Ernährung Sergej Bartosch, den Leitern belarussischer Unternehmen und Organisationen traf Alexander Rogoschnik mit seinen mongolischen Kollegen und seinem Gegenüber, dem Co-Vorsitzenden der Regierungskommission auf mongolischer Seite, dem Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Leichtindustrie der Mongolei Hayangaagiin Bolorchuluun, zusammen.
Sergej Bartosch sagte, die mongolische Seite sei am Bau von Viehzuchtanlagen interessiert. „Wir können bei der Planung und dem Bau von Anlagen, bei der Schaffung von Viehbeständen und Organisation des Produktionsprozesses helfen. Zweiten, wir können den mongolischen Partnern unsere Fleisch-und Milchprodukte anbieten, Milchpulver zur weiteren Verarbeitung usw. Außerdem müssen wir Landarbeiter ausbilden, die direkt an der Produktion von tierischen Erzeugnissen beteiligt sind“, so der Minister.
Ihm zufolge braucht die Mongolei Tierarzneimittel, und in dieser Hinsicht ist eine Zusammenarbeit mit dem Pharmabetrieb Belvitunifarm von Interesse.
Außerdem ist geplant, dass Belarus in der Mongolei eine Rinderfarm baut. „Das wird die erste Farm dieser Art sein. Sie ist für 600 Rinder in Laufstallhaltung ausgelegt. Die Mongolen sind daran interessiert, sie haben das bei uns gesehen und wollen eine solche Produktion in ihrem Land organisieren. In Zukunft wollen sie sie unsere Technologien verwenden. Das ist ein Pilotprojekt, mit dem wir unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen. Ich denke, dass sie in Zukunft an größeren Betrieben interessiert sein werden“, ist sich Sergej Bartosch sicher.
Hayangaagiin Bolorchuluun wiederum ist zuversichtlich, dass Belarus und die Mongolei trotz der geografischen Entfernung eine gute Zusammenarbeit aufbauen können. „Obwohl die Länder weit voneinander entfernt sind, sind sich unsere Seelen sehr nahe. Daher ist die mongolische Seite zuversichtlich, dass wir trotz aller Hindernisse unsere bilaterale Zusammenarbeit definitiv ausbauen werden. Wir wissen sehr wohl, dass Belarus über große Erfahrungen verfügt und in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie sehr weit entwickelt ist. Daher können wir viel von Ihnen lernen“, sagte er.