MINSK, 3. November (BelTA) – Der belarussische Bildungsminister Igor Karpenko hat sich heute in Minsk mit der UNICEF-Vertreterin in Belarus Tanja Radocaj getroffen. Das teilte ein Sprecher des Bildungsministeriums mit.
Mit UNICEF arbeitet Belarus seit langem zusammen. Das Kinderhilfswerk setzt hier wichtige Programme um, finanziert Initiativen und konkrete Projekte wie das kroatische Modell "For Safe and Enabling School Environment", das an der Belarussischen Staatlichen Pädagogischen Maxim-Tank-Universität getestet wird, ehe es in das nationale Schulsystem integriert wird.
Der Minister zählte auch andere Programme auf, die in Kooperation mit UNICEF verwirklicht werden. Eines davon heißt „Kinderfreundliche Kommune“, andere Programme beziehen sich auf inklusive Vorschulbildung und Jugendparlamentarismus. Im Hinblick auf das Bildungssystem sagte der Minister: „In Bezug auf das Wohl der Kinder haben wir dieselben Ansätze. Wir betrachten die Schule nicht als eine Institution für das Basiswissen. Auch nicht als eine Plattform, wo Informationen von einer Generation an die andere übertragen werden. Unsere Bildungseinrichtungen befassen sich mit solchen Aspekten wie sicheres Leben, Kindererziehung, das Wohl der Familie. Soziale Pädagogen, Psychologen, Veranstalter und Klassenlehrer und andere Akteure im Bildungsprozess haben ihre hohe Professionalität und ihr Können unter Beweis gestellt. Kinder brauchen eine hochqualifizierte Bildung und einen uneingeschränkten Zugang dazu. Sie brauchen Chancen für Selbstverwirklichung in ihrem eigenen Land. Sie müssen in das selbstständige Leben gut vorbereitet und moralisch stark einsteigen.“
Ein wichtiger Aspekt der Bildungspolitik in Belarus ist die Mediation an Schulen. Die Juristenunion und das Bildungsministerium haben dafür ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Sein Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Bereich Prävention von Kriminalität unter Minderjährigen zu stärken und auszubauen, eine konfliktfreie Schule zu schaffen, neue Formen, Methoden und Ansätze für die Arbeit mit Minderjährigen zu etablieren.
In Belarus gilt es, die Schulpsychologie zu entwickeln. So wurde im Jahr 2019 am Institut für Psychologie der Pädagogischen Maxim-Tank-Universität das Landesweite Zentrum für psychologische Beratung eingerichtet – es steht sozialen Pädagogen, Schulpsychologen, LehrerInnen, Leitungspersonen und Erziehungsberechtigten zur Verfügung.
Tanja Radocaj zeigte sich überzeugt, dass im Mittelpunkt des gesamten Bildungssystems das Wohl der Kinder als hohe Priorität stehen soll. „Wir haben viele gemeinsame Projekte gestartet und hoffen darauf, dass wir in einem fruchtbaren Dialog am besten die gewünschten Ergebnisse erzielen werden. Ich freue mich, dass wir in Fragen Kinder und Bildung vollkommen übereinstimmen. Sie können auf uns und unsere Hilfe zum Wohle der Kinder rechnen“, sagte die UNICEF-Vertreterin in Belarus.