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13 Januar 2020, 19:58

Bolschoi-Intendant Jelisarjew über den Zauber der Neujahrsbälle, Premieren und Gastspiele

Das Nationale Akademische Bolschoi Opern- und Balletttheater von Belarus veranstaltet in der Nacht vom 13. auf den 14. Januar den Bolschoi Neujahrsball. Er findet seit 2009 statt und hat sich zu einer guten Tradition und zu einem der hellsten Ereignisse im kulturellen Leben der Hauptstadt entwickelt. Die Teilnehmer bereiten sich im Voraus darauf vor, kommen zu den Proben, um die Kunst des Gesellschaftstanzes und die galante Etikette zu erlernen, denken über die Outfits nach. Jeder Neujahrsball hat ein eigenes Thema. In einem Interview mit der Telegraphenagentur BelTA lüftete Walentin Jelisarjew, künstlerischer Leiter des Bolschoi-Theaters, Volkskünstler der UdSSR, die Geheimnisse des bevorstehenden Festes.

BelTA: Wie waren Sie auf die Idee eines Bolschoi Neujahrsballs gekommen?

- Die Idee stammt von Wladimir Grudjuschko, der sie vor 11 Jahren vorgeschlagen hat. Er war gerade als Generaldirektor beim Bolschoi Theater eingetreten. So wurde die wunderbare Tradition der Ballsaaltänze, die vor vielen Jahren auf dem belarussischen Land existierte, wieder ins Leben gerufen. Zahlreiche kreative Künstler des Theaters arbeiteten an der Umsetzung dieses Vorhabens. Vieles von dem, was beim ersten Ball festgelegt wurde, ist erhalten geblieben und wird auch heute noch verbessert. Ab dem dritten war jeder der folgenden großen Neujahrsbälle durch ein bestimmtes Thema vereint. Gleichzeitig wurde die Idee geboren, ein Überraschungskonzert zu kreieren, dessen Besonderheit es ist, dass es um Mitternacht endet.

BelTA: Wie ist das Thema des diesjährigen Neujahrsballs? Wir inhaltsvoll verspricht das Programm zu sein?

- Dieses Jahr hat die Produktionsgruppe beschlossen, den Ball der wunderbaren und magischen Welt des Kinos zu widmen. Der Abend wird Charaktere und Musik aus den Lieblingsfilmen zeigen, und einer der Doppelwettbewerbe wird mit berühmten Schauspielern verbunden sein. Der Überraschungskonzert wird die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Werke des legendären Filmregisseurs Federico Fellini lenken.

Und nach Mitternacht wird der „Chaplin Ball“ alle Anwesenden auf der Haupttanzfläche versammeln – es erklingen Melodien aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und alles wird sich in Bewegung setzen. Im Foyer wird es faszinierende Salons geben mit Wettbewerben, Quiz und Wahrsagerei. Im Alexandrowskaja-Kammersaal wird es originelle Konzert- und Theaterprogramme geben. Daran nehmen berühmte Opernsängerinnen und Opernsänger teil, die sich traditionell großer Beliebtheit beim Publikum erfreuen.

Neu ist die Eröffnung einer Neujahrsradiozone, wo man im Laufe des Abends Glückwünsche aufnehmen und laut vorsprechen lassen kann. Und für die Nichttänzer wird es eine Express- Meisterklasse geben. Die Ballorganisatoren haben ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm vorbereitet, so dass es keinen Platz für Langeweile geben wird.

Der Ball ist in der Lage, den Menschen etwas zu geben, was ihnen sehr fehlt: die Atmosphäre der Weihnachtsfreude und der Zauberei. Der Ball im Bolschoi vereint auf eine harmonische Weise Eleganz, Humor und Romantik, eine Vielzahl von Genres und Charakteren.

BelTA: Die Verleihung des Neujahrs-Theaterpreises an die besten Schauspieler ist bereits zu einer guten Tradition geworden. Weiß man jetzt schon, wer den Preis erhalten wird?

- In diesem Jahr geht der Neujahrstheaterpreis an den Volkskünstler von Belarus, Opernsänger Wladimir Petrow, an den Balletttänzer Takatoshi Machiyama, an Balletttänzer Andrej Posoch, an Chorsängerin Swetlana Titowa und an den Orchesterspieler Witali Karabuchin.

Das Große Opern- und Balletttheater zeichnet seit 2012 seine besten Künstler aus. Es ist zu beachten, dass die Würdigsten in geheimer Abstimmung und ohne jeglichen administrativen Druck ermittelt werden. Bei der Auswahl wird neben der Bedeutung des kreativen Beitrags auch auf menschliche Qualitäten Rücksicht genommen, was die objektivste Bewertung ermöglicht.

BelTA: Das Neujahr ist gewöhnlich die Zeit für neue Ideen und Vorhaben. Mit welchen Premieren wird das Bolschoi Theater sein treues Publikum in der Spielsaison 2020 erfreuen?

- Das Bolschoi-Theater macht seine Türen für talentierte junge Leute immer offen. Und diese Saison wird dem talentierten Nachwuchs gewidmet. Die Choreographin Olga Kostel hat kürzlich, meiner Meinung nach, eine sehr erfolgreiche Aufführung von Tschaikowskys Anna Karenina zur Musik inszeniert. Das Ballett „Die Schöpfung der Welt“, das bereits zu einem Klassiker und zu einem Markenzeichen unseres Theaters geworden ist, wurde unter meiner regie neu inszeniert. Das Ballett „Fatum“ der verdienten Künstlerin der Republik Belarus Oksana Wolkowa, Solistin des Bolschoi-Theaters, wird ihr Regiedebüt des Jahres sein.

Philosophische Reflexionen über unseren Platz und den Sinn des Daseins wird dem Publikum das neue Ballett „Peer Gynt“ in der Edvard-Grieg-Saison präsentieren. Das nächste große Werk wird die Aufführung „Faust“ von Charles Gounod sein, an der zwei talentierte belarussische Künstler gearbeitet haben: die Regisseurin Anna Motornaja und der Dirigent Andrej Iwanow.

Eine Neuauflage des Balletts „Der Nussknacker“ wird vorbereitet. Es wurde schon lange nicht auf der Bühne gezeigt. Aber dieses Stück brachte dem Bolschoi-Theater Bekanntheit. Vieles wird überprüft und aktualisiert, nur die Szenografie wird erhalten bleiben – sie hat einen einzigartigen Autorencharakter und eigenständigen Wert in der Kunst hat. Unser Impresario hat eine dreimonatige Tournee über Frankreich mit dieser Aufführung organisiert.

Das Jahr 2020 endet mit der Premiere von „Pinocchio“, einem Ballett für junges Publikum. Das Kinderrepertoire ist eine weitere strategische Aufgabe des Bolschoi-Theaters.

Das Jahr verspricht sehr inhaltsvoll zu sein. Uns stehen lange Gastspiele in der Hauptstadt des Omans, Muscat, mit mehreren Abstechern zu den besten Theatern von Paris.

Im Herbst 2020 planen wir eine Austausch-Tournee mit dem Litauischen Opern- und Ballett-Theater. Die Zusammenarbeit mit unseren Kollegen aus Deutschland und Österreich wird fortgesetzt. Ich möchte noch eine Idee erwähnen, und zwar ein großes „Ost-West“-Festival in Belarus, aber für die Umsetzung dieser Idee braucht das kreative Team Hilfe und Unterstützung vom Staat und von den Partnern.

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