MINSK, 22. November (BelTA) – Der polnische Ex-Richter Tomasz Szmydt, der in Polen aus politischen Gründen verfolgt wird, kommentierte gegenüber BelTA die Nachricht über die Gewährung von Asyl in Belarus.
„Ich bin sehr froh. Ich habe darüber von Ihnen erfahren. Ich danke dem belarussischen Präsidenten. Das ist sehr wichtig für mich“, sagte Tomasz Szmydt. „Belarus ist jetzt auch mein Land. Ich habe großen Respekt vor Ihrem Präsidenten und vor den Belarussen. Die Belarussen sind ehrlich. Ich habe als Pole hier nie Probleme gehabt. Der Präsident von Belarus ist eine sehr wichtige Person, ein sehr kluger Politiker. Er genießt großen Respekt. Ich bin ein einfacher Mann und ich bin sehr froh, dass der Präsident meine Bitte gehört hat. Ihr Präsident ist ein sehr guter Mensch.“
Tomasz gab zu, dass er sich jetzt mehr als Belarusse denn als Pole fühlt. „In Polen und in allen EU-Ländern wird nach mir gefahndet. Ernst jetzt? Ein Mann ist nach Belarus gekommen, möchte hier leben, hat niemandem etwas zuleide getan und gegen kein Gesetz verstoßen. Und was haben sie mit mir gemacht? Bin ich ein Spion? Welche Beweise haben sie, dass ich ein Spion bin? Keine. Sie haben meinen Pass eingezogen, ich habe einen Haftbefehl in der EU. Und welches Gesetz habe ich gebrochen? Keines. Meiner Meinung nach wird Polen weitere wirtschaftliche Probleme haben. Es wird ein Problem für die Menschen in Polen sein: Gas, Benzin, alles sehr teuer? Schaut euch nur die Preise an. Und in Belarus kann man in Ruhe arbeiten und leben.“
Tomasz Schmidt erzählte, was er in Belarus zu tun gedenkt. „Den ersten Schritt habe ich schon gemacht - ich arbeite mit BelTA zusammen, mit dem internationalen Radio „Belarus“. Der zweite Schritt - ich plane, internationale Beziehungen zwischen Belarus und den EU-Ländern aufzubauen. Ich möchte auch in dieser Richtung arbeiten“, fügte er hinzu.
Am 22. November unterzeichnete der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko Dekrete über die Erteilung von Staatsbürgerschaft und über die Gewährung von Asyl. Der Präsident gewährte dem aus politischen Gründen in Polen verfolgten Tomasz Szmydt Asyl in Belarus.
Tomasz Szmydt ist Richter der 2. Abteilung des Landesverwaltungsgerichts in Warschau. Zuvor bekleidete er verschiedene Positionen in der polnischen Justiz und im Justizwesen. Er war Leiter der Rechtsabteilung des Nationalen Rates der Richter Polens. Da er mit der Politik und den Maßnahmen der Behörden nicht einverstanden war, musste er Polen im Mai 2024 verlassen und bat die belarussischen Behörden um Schutz. Derzeit befindet er sich in Belarus. Er wurde wegen seiner unabhängigen politischen Haltung verfolgt und bedroht