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30 Juni 2024, 15:04

Das Sterben wurde zur Unsterblichkeit. Gedenkstätte „Durchbruch“ wurde vor 50 Jahren eröffnet 

MINSK, 30. Juni (BelTA) - Die berühmteste Gedenkstätte des Gebiets Witebsk „Proryw“ (dt. Durchbruch) feiert heute ihr 50-jähriges Bestehen.
 
Die Gedenkstätte „Proryw“ wurde zum Gedenken an die Partisanen der Partisanenzone Polozk-Lepel errichtet, die im Frühjahr 1944 gegen die deutsch-faschistische Invasoren heldenhaft gekämpft haben. Sie befindet sich sieben Kilometer westlich der städtischen Siedlung Uschatschi, zwischen den Dörfern Paperino, Dwor-Plino und Novoje Selo.

Die Partisanenzone Polozk-Lepel war eine der größten Partisanenzonen mit einer Fläche von mehr als 3 000 Quadratkilometern (80 000 Menschen lebten im Hinterland in 1220 Siedlungen). Die Länge der Verteidigungslinie betrug 287 km. In der Partisanenzone gab  es drei funktionierende Flugplätze. Um ihr Hinterland von den Partisanen zu befreien, unternahmen die deutschen Angreifer von Dezember 1943 bis Februar 1944 fünf Versuche. Alles war vergeblich.

Im Frühjahr 1944 wurden zwei Strafaktionen durchgeführt. Gegen 16 Partisanenbrigaden mit einer Gesamtzahl von 17.000 Personen wurden 60.000 Soldaten und Offiziere des deutschen Heeres aufgeboten.

Fast 25 Tage dauerten erbitterte Kämpfe. Das Kräfteverhältnis war nicht gleich. In der Nacht vom 4. auf den 5. Mai gelang den Partisaneneinheiten unter dem Kommando des späteren Helden der Sowjetunion Wladimir Lobanok der legendäre Durchbruch aus dem Feuerring. Aus der Umzingelung kamen auch 15 000 Zivilisten. Der Partisanenaufklärer Michail Jegorow, der später die Siegesfahne über dem Reichstag hisste, war am Durchbruch der deutschen Umzingelung bei Uschatschi beteiligt.
                                
Im Sommer 1974, am Vorabend der Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag der Befreiung von Belarus von den Nazi-Invasoren, wurde an der Stelle des Blockadedurchbruchs eine Gedenkstätte zum Gedenken an die gefallenen Partisanen und Zivilisten der Partisanenzone errichtet. An seiner Errichtung arbeiteten der renommierte Architekt Juri Gradow, Bildhauer Anatoli Anikejtschik und Architekt Leonid Lewin. 

Am Anfang des Weges, der zur Gedenkstätte führt, befindet sich auf einem Stahlbetonpodest eine bronzene Reliefplatte in Form einer Landkarte mit dem Plan der Partisanenverteidigung, auf der geschrieben steht: „Es waren 17.185 Mann gegen 60.000. Die Tapferkeit siegte. Das Sterben wurde zur Unsterblichkeit“. Ein schmaler „Korridor“ zwischen massiven Betonwänden führt zur Spitze des Hügels und symbolisiert einen Teil des Weges, auf dem die Partisanen die feindliche Umzingelung durchbrachen. An den Wänden sind silbrige Bänder mit den Namen der Partisanenbrigaden angebracht, die an dem Durchbruch beteiligt waren. Auf der Spitze des Hügels befindet sich ein in der Mitte zerrissener Betonblock, der den Durchbruch durch den Blockadering symbolisiert. In der Bruchstelle steht die Bronzefigur eines Partisanen mit einem Maschinengewehr in der Hand.

In der Nähe, auf dem Platz der Erinnerung, sind in einem Massengrab 450 Partisanen begraben, die nicht identifiziert werden konnten. Im Juni 1982 wurde zu Ehren des vierzigsten Jahrestages des Beginns der Partisanenbewegung in Uschatschi der Park des Partisanenruhmes angelegt und 16 Eichen gepflanzt, die die Anzahl der Partisanenbrigaden symbolisieren. 

In den Jahren 2015-2016 wurde die Gedenkstätte restauriert und rekonstruiert. Bei der feierlichen Eröffnung des Komplexes nach der Rekonstruktion im Jahr 2016 betonte der Architekt Juri Gradow, dass die Gedenkstätte auch nach vier Jahrzehnten nicht an Bedeutung verloren hat. „Wir schämen uns nicht, ausländische Gäste hierher zu bringen. Was unsere Helden vollbracht haben, soll würdig widerspiegelt werden. Dank solchen Denkmälern wissen wir, welche Heldentaten unser Volk vollbracht hat“, ist der Architekt überzeugt. 

Nach der Rekonstruktion entstand ein improvisiertes "Partisanendorf", in dem das Leben der Partisanen, Partisanenunterstände und Kriegsattribute sowie eine Ausstellung militärischer Ausrüstung vorgestellt werden.

Im Jahr 2024 wurde in der Gedenkstätte „Proryw“ der Name des am 4. Mai 1944 vermissten Partisanen der Alexej-Brigade, Wiktor Klezko, aus dem Dorf Korowitschi (Tschaschniki) verewigt.

Heute ist „Proryw“ eine heilige Stätte in Uschatschi. Hier finden zahlreiche heroisch-patriotische Veranstaltungen, Treffen ehemaliger Partisanen und Ausflüge statt.
             
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