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14 Oktober 2024, 09:10

„Das war ein klares Signal“: Experte über die wichtigsten Änderungen der russischen Nukleardoktrin

MINSK, 14. Oktober (BelTA) – In der letzten Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BelTA hat Igor Korotschenko, Chefredakteur des Magazins National Defence, russischer Journalist und Militärexperte, die wichtigsten Änderungen der russischen Nukleardoktrin kommentiert.

„Im Moment sind Konsultationen und Diskussionen im Gange. Alle Änderungen sollen durch einen entsprechenden Erlass des russischen Präsidenten festgelegt werden. Wenn wir über die wichtigsten Änderungen sprechen, dann ist es meiner Meinung nach die Möglichkeit, mit Nuklearwaffen auf einen nicht-nuklearen Angriff gegen Russland zu reagieren. Zunächst einmal ziehen wir natürlich ein solches Szenario in Betracht, das auf einem möglichen Konflikt zwischen Russland und dem NATO-Block beruht. Es kann verschiedene Szenarien geben, aber zum ersten Mal wurde die folgende These sehr deutlich formuliert: Wenn die NATO oder irgendein Staat, der eine Atommacht (USA, Frankreich, Großbritannien) als Verbündeten hat, einen Angriff mit konventionellen Waffen gegen Russland wagt, behält sich Russland das Recht vor, mit Atomwaffen zu reagieren“, so Igor Korotschenko.

Damit, so der Militärexperte, zeige Russland, dass in möglichen Konflikten, die heute in Betracht gezogen werden, der Einsatzes von Atomwaffen zur Abwehr konventioneller Aggressionen nicht ausgeschlossen sei. „Konkret geht es dabei natürlich in erster Linie um see- und luftgestützte Marschflugkörper mit großer Reichweite. Deren Hersteller sind Länder wie die USA, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Deutschland. Außerdem besteht die Möglichkeit, operativ-taktische Raketensysteme mittlerer Reichweite für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen“, sagte er.

Igor Korotschenko wies darauf hin, dass dies nicht nur für die westliche, sondern auch für die östliche Richtung gelte. „Jetzt hat auch Japan damit begonnen, US-Langstrecken-Marschflugkörper auf seinem Territorium zu stationieren. Derselbe Prozess kann eine Reihe von Staaten im asiatisch-pazifischen Raum betreffen, die zu den Verbündeten der USA gehören - zum Beispiel die Philippinen. Und wenn ein Angriff gegen uns erfolgt, so wird es dabei um amerikanische Raketen handeln, die unter nationaler Kontrolle dieser Staaten sind, also die Philippinen, die Republik Korea oder Japan. Und in diesem Fall wird Russland von der geänderten Doktrin Gebrauch machen, dann kommen Nuklearwaffen zum Einsatz“, fasste der Militärexperte zusammen.
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