MINSK, 30. Dezember (BelTA) – Den Krieg an der Heimatfront haben Frauen und Kinder gewonnen, weil die Männer an die Front gegangen waren. Das sagte Dr. Alexandra Kusnezowa-Timonowa, leitende Forscherin des Zentrums für Militärgeschichte am Institut für Geschichte der NAN, in der letzten Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf derm YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Der Krieg an der Heimatfront… den haben Frauen und Kinder gewonnen. Das kann man sicher behaupten, es ist kein Klischee. Männer, die eine Waffen halten konnten, auch ganz junge Männer, gingen an die Front, sobald es nötig war - freiwillig oder nach Einberufung“, so Alexandra Kusnezowa-Timonowa.
Die Historikerin wies darauf hin, dass an der Heimatfront im Großen Vaterländischen Krieg vor allem Jugendliche, Frauen und alte Menschen zurückblieben: „Sie waren es, die die Werkzeugmaschinen bedienten. Es gibt ein bekanntes Foto, auf dem ein Jugendlicher zu sehen ist, der an einer Werkzeugmaschine einschläft. Das war die raue Wahrheit“.
Sie wies darauf hin, dass es sich hierbei keineswegs um einen Einzelfall handelte, sondern dass dies regelmäßig zu beobachten war. „Es gibt Fotos von Mädchen an den Maschinen der Putilow-Fabrik, Bilder aus Tscheljabinsk, Swerdlowsk, aus allen Industriestädten. Damals sagte man: Dort wurde das Schwert des Sieges geschmiedet. Das Schwert wurde dann der Front übergeben. Und dieses Schwert hat der sowjetische Soldaten in Berlin auf dem Denkmal im Treptower Park gesenkt“, so Alexandra Kusnezowa-Timonowa weiter.
Als die Sowjetunion von den Nazi-Besatzern befreit wurde, machten sich die Menschen sofort an die Arbeit. So weit wie möglich bauten sie die Landwirtschaft und die Industrie wieder auf. Parallel dazu wurden alle, die eine Waffe in der Hand halten konnten, zur Roten Armee mobilisiert. „Das heißt, sehr viele Menschen im wehrpflichtigen Alter wurden zur Roten Armee geschickt, als bestimmte Gebiete befreit wurden“, betonte Alexandra Kusnezowa-Timonowa.