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MINSK, 25. Februar (BelTA) – Das Ministerium für Architektur und Bauwesen entwickelt derzeit ein Konzept für die staatliche Wohnungspolitik in Belarus bis 2030, das mehrere Schlüsselbereiche umfasst - Desurbanisierung, Renovierung und verstärkter Bau von Mietwohnungen. Darüber, wie die Wohnungspolitik in Belarus in den nächsten 5 Jahren bis 2030 gestaltet werden soll, erzählte Angelina Syromjatnikowa, Mitglied des Ständigen Ausschusses der Repräsentantenkammer für Wohnungspolitik, Handel und Bauwesen , im BelTA-Pressezentrum.
Viele Entscheidungen, die den Ressort Mietwohnraum betreffen, seien auf Gesetzesebene bereits getroffen worden, sagte sie. Das erste Dekret, das der Staatschef nach seiner Wiederwahl unterzeichnete, sieht eine umfassende Regelung für die Bereitstellung von Mietwohnungen für Arbeitnehmer in den gefragtesten Berufen vor. Die Abgeordnete erläuterte: Die lokalen Behörden haben das Recht, die Liste der gefragten Fachkräfte in den Regionen zu bestimmen. Das können Fachärzte sein, Lehrer oder sogar Kulturschaffende. Diese Fachkräfte dürfen im beschleunigten Verfahren eine Mietwohnung erhalten und Vergünstigungen bei der Miete in Anspruch nehmen.
„Diese Maßnahmen soll zur Einwanderung von Fachkräften in die jeweiligen Regionen und zu ihrer besseren Anbindung am Arbeitsplatz beitragen. Auf diese Weise kann die lokale Wirtschaft neue Anreize bekommen“, erzählte sie.
Der nächste Punkt des neuen Konzepts - Desurbanisierung – sieht eine Reduzierung des Wohnungsbaus in den Großstädten und die Verlagerung des Wohnungsbauen in die Satellitenstädte oder in die ländlichen Gebiete vor. Wie Angelina Syromjatnikowa erzählte, wird dies das Problem der übermäßigen Abwanderung von Arbeitskräften in die Haupt- und Regionalstädte lösen und eine wirksame Maßnahme sein, um sie in die ländlichen Gebiete und Kleinstädte zurückzuholen.
„In Belarus unterstützt der Staat seine Bürger beim Bau oder beim Erwerb von Wohnraum. In den Kleinstädten mit einer Einwohnerzahl von bis zu 20 Tausend Menschen ist diese Hilfe viel höher. Der Betrag hat sich deutlich erhöht: Br1968 gegenüber Br1951 im Jahr 2024“, erzählte die Abgeordnete. „Die Unterstützung wird unter der Bedingung gewährt, dass der Antragsteller in der Stadt lebt und arbeitet, wo er eine Wohnung baut oder kauft. Dabei kann es sich um eine Wohnung oder ein Einzelhaus handeln. Dieses Beispiel beweist, dass das Land nach und nach immer attraktivere Bedingungen schafft, um die Lebensqualität der Belarussen in kleinen Städten und ländlichen Gebieten zu verbessern.“
Es wurde darauf hingewiesen, dass der Beschluss Nr. 101 des Ministeriums für Arbeit und Sozialschutz auch dazu beitragen wird, dass Arbeitskräfte in die ländlichen Gebiete umziehen, wo es noch einen Fachkräftemangel gibt. Arbeitslose, die in die ländlichen Gebiete umziehen, erhalten laut dem Ministerium für Arbeit und Sozialschutz einen Betrag in Höhe des Neunfachen des Existenzminimums. Seit dem 1. Februar beträgt die Höhe der Umzugsprämien mehr als Br4000. Nach der Einstellung erhält der Arbeitnehmer innerhalb von fünf Tagen eine finanzielle Unterstützung, er muss jedoch mindestens ein Jahr lang in der Organisation arbeiten.
Die dritte Richtung des wohnungspolitischen Konzepts, die sich derzeit in der Entwicklung befindet, ist die Renovierung. Dieses Programm zielt auf die Umsiedlung von Personen und Abriss von kleinen und baufälligen Häusern ab, deren Nutzungsdauer längs überschritten ist.
„Belarus wird dem Weg Russlands folgen, das seit einem Dutzend Jahren den Wohnungsbestand renoviert“, so Angelina Syromjatnikowa. „Chruschtschow“-Häuser waren einst die ersten Wohnhäuser, die aus Stahlbetonplatten gebaut wurden, was die Umsiedlung der Bewohner aus Gemeinschaftswohnungen und eine schnelle Lösung des akuten Wohnungsmangels ermöglichte. Dieses Erbe der sowjetischen Vergangenheit hat sich moralisch erschöpft, da die Räume klein und unbenutzbar sind. Aber auch physisch, und es ist unzweckmäßig, finanzielle Mittel in die Instandsetzung dieser Häuser zu investieren“.
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Die Abgeordnete fasste zusammen, dass der Abriss alter Häuser und der Bau neuer moderner Wohnkomplexe auf die effektive Entwicklung bereits bestehender Stadtteile, Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger und Beseitigung der veralteten Infrastruktur ausgerichtet sein wird. Den Bewohnern der abgerissenen Häuser werden gleichwertige Wohnungen zur Verfügung gestellt, deren Wohnfläche nicht geringer ist als die der alten Wohnung, oder sie erhalten eine finanzielle Entschädigung.