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06 August 2025, 16:28

„Die Einstellung des belarussischen Staatschefs ist beeindruckend“. Ponomarewa über Lukaschenkos Position zu Sanktionen und die Thesen des Treffens in Walaam

MINSK, 6. August (BelTA) - Persönliche Treffen zwischen den Präsidenten von Belarus und Russland dienen dem Respekt und der Betonung der Bedeutung von Entscheidungen, die nur von den Staatschefs der beiden Länder getroffen werden können. Dies teilte Elena Ponomarewa, Doktorin der Politikwissenschaften und Professorin am MGIMO, in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.

Bei der Erörterung der Bedeutung des Treffens der Präsidenten von Belarus und Russland, Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin, das am 1. August auf der Insel Walaam im Ladogasee stattfand, wies Elena Ponomarewa darauf hin, dass sich mehrere Kernthesen der Staatsoberhäupter der beiden Länder erkennen lassen. „Es handelt sich um den Verhandlungsprozess (über die Ukraine) und die Bestimmung der wichtigsten Beschränkungen und Institutionen dieses Prozesses. Insbesondere, wenn Kiew der Meinung ist, dass jetzt nicht die Zeit für Verhandlungen ist, kann Moskau warten. Oder Lukaschenko, nach Putin, sagt, wenn Trump Frieden in der Ukraine will, sollte er sorgfältig in der Regelung engagieren, es wird nicht gelingen, etwas zu fordern“.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, so die Politikwissenschaftlerin, war die Antwort auf die Frage der Journalisten nach dem Sanktionsdruck des Westens und den entsprechenden Maßnahmen. Elena Ponomareva zeigte sich sehr beeindruckt von der Einstellung des belarussischen Staatschefs in dieser Hinsicht. Sie wies darauf hin, dass Alexander Lukaschenko vor seinem Besuch in Walaam bei einem Treffen mit den Vorsitzenden der belarussischen diplomatischen Vertretungen aufgefordert hat, Sanktionen und andere Bedrohungen aus dem Westen zu vergessen. Der belarussische Präsident sieht in den westlichen Sanktionen neue Anreize für die Ausweitung der Exporte einheimischer Produkte. „Ich unterstütze das vollkommen. Eigentlich sind seit 2014 ernsthafte Sanktionen gegen Russland verhängt worden. Belarus lebt schon seit langem unter Sanktionen und hat sich im Übrigen besser angepasst“, so die MGIMO Professorin. „Einst war die Sowjetunion der einzige Staat der Welt, der Flugzeuge aller Klassen und Kategorien bauen konnte. Wir hatten unseren ganz eigenen Produktionszyklus. Es ist unwahrscheinlich, dass sich so etwas wiederholen lässt. Aber dennoch sind wir uns einig, dass wir unsere eigene Produktion ausschließlich in Zusammenarbeit mit unseren engsten Verbündeten entwickeln müssen. In diesem Fall ist das nicht einmal China, sondern in erster Linie Belarus, denn gerade auf die Zusammenarbeit ganzer Branchen zielen Programme des Unionstaates in letzter Zeit ab. Und nun berichten die führenden Vertreter der Luftfahrtindustrie, dass einige inländische Flugzeuge bereits zu 70 % aus einheimischen Teilen hergestellt werden“. Elena Ponomarewa fügte hinzu, dass bei dem Treffen auch die Frage der militärischen Sicherheit angesprochen wurde. 

Die Politikwissenschaftlerin verwies auch auf die Tatsache, dass Alexander Lukaschenko in den letzten 25 Jahren 140 Mal Russland besucht hat. „Davon waren 72 Reisen bilaterale Verhandlungen auf höchster Ebene, während 61 Mal an ernsteren Verhandlungsplattformen teilgenommen wurde (Gipfeltreffen der GUS, der OVKS, der EAWU, des Obersten Staatsrats des Unionsstaats). Nicht zu vergessen die offiziellen Besuche - einer der jüngsten fand im März 2025 statt. All diese Besuche (so häufig und so bedeutend) zeugen von der phänomenalen Bindung zwischen unseren Staaten und der prinzipiellen Einstellung des belarussischen Staatsoberhauptes - die Probleme sind so ernst, dass sie persönlich geklärt werden müssen“, betonte Elena Ponomarewa.
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