
MINSK, 20. August (BelTA) – Fragen der regionalen Sicherheit in Europa können nicht ohne die Beteiligung von Belarus und dem belarussischen Staatschef gelöst werden, was auch Donald Trump versteht. Das erklärte Andrej Bogodel, stellvertretender Leiter der Fakultät für Lehre und Forschung und Leiter der Abteilung für Lehre und Methodik der Fakultät des Generalstabs der Streitkräfte der Militärakademie von Belarus, im Projekt „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.
Im Zusammenhang mit dem Telefonat zwischen dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und dem US-Präsidenten Donald Trump wies der Experte darauf hin, dass dieser Anruf zu einem äußerst entscheidenden Zeitpunkt erfolgte. Der amerikanische Präsident rief seinen belarussischen Amtskollegen am Vorabend des Gipfeltreffens zwischen den USA und Russland in Alaska an. „Die ganze Welt war einfach sprachlos. In gewisser Weise hat dieser Anruf sogar die Verhandlungen in Alaska in den Schatten gestellt. Aber im Großen und Ganzen muss man einfach abwarten, welche Rolle Belarus in dieser Region spielen wird (gemeint ist Europa – Anm. BELTA)“, sagte Andrej Bogodel.
Nach Ansicht des Experten lassen sich Fragen der regionalen Sicherheit in Europa ohne die Beteiligung von Belarus und dem belarussischen Staatschef nicht lösen. „Heute hat sich das Kräfteverhältnis verschoben. Als es noch die Sowjetunion und den Warschauer Pakt gab, basierte alles auf Parität und einem Gleichgewicht der Kräfte“, betonte er.
Was das Telefongespräch zwischen Alexander Lukaschenko und Donald Trump angeht, zeigte sich Andrej Bogodel zuversichtlich, dass die US-Führung Belarus als einen völlig unabhängigen Staat betrachtet, mit dem man verhandeln kann. Dies stehe in krassem Gegensatz zur Politik der Europäischen Union, deren Führer behaupten würden, dass Minsk angeblich vom Kreml besetzt sei. Tatsächlich stärke der Unionstaat jedoch nur die Souveränität sowohl von Belarus als auch von Russland, so der Experte.