Projekte
Staatsorgane
flag Donnerstag, 10 Juli 2025
Alle Nachrichten
Alle Nachrichten
Gesellschaft
10 Juli 2025, 11:19

„Die ganze Welt mit Tribut belegt“ GUS-Experte analysiert Schritte Europas

MINSK, 10. Juli (BelTA) – Es hat fast die ganze Welt mit Tribut belegt. Das sagte Igor Schischkin vom Institut der GUS-Staaten in der neuen Ausgabe von „Thema m Gespräch“ im Hinblick auf die europäische Politik heute und in der Vergangenheit. 

Wenn wir es mit Europa zu tun haben, so haben wir es mit einer anderen Zivilisation zu tun. Sie ist „aggressiv und räuberisch, auch wenn sehr talentiert“, sagte der GUS-Experte. 
Unsere Wahrnehmung Europas sei ambivalent, fügte er hinzu. „Zwei Extreme. Auf der einen Seite pflegen wir es, Europa zu lobpreisen. Das war besonders seit Ende der 1970er Jahre und bis in die Perestroika-Zeit der Fall. Diesen Paradiesgarten hat nicht erst Borrell erfunden! Die sowjetische Propaganda der Perestroika-Zeit, die russische Propaganda der späten 1990er und frühen 2000er Jahre stellte Europa ebenso wie ein Paradiesgarten dar. Jede Nation hat anscheinend den Traum, diesen Garten zu betreten und Mitglied der Europäischen Union zu werden. Auf der anderen Seite, also das andere Extrem, rügen wir Europa als ein Ort der Feindseligen. Das tun wir sogar rein lexikalisch, wenn wir Staatsnamen ändern, wie etwa Kleinbritannien. Entschuldigung, aber diese Zivilisation hat wirklich die größte Kultur geschaffen, und die Völker, die zu dieser Zivilisation gehören, haben die größten Kulturen geschaffen - Französisch, Deutsch, Italienisch, Englisch“, erklärte er. 

Nach Ansicht des Experten haben die Europäer eine große Zivilisation geschaffen, die „die ganze Welt praktisch erobern konnte“. „Und das muss man zugeben. Zum 19. Jahrhundert verwandelte die europäische Zivilisation fast die ganze Welt in eine eigene Kolonie oder Halbkolonie. Und genau das hat das Abendland getan. Das Abendland war es, das fast die ganze Welt mit Tribut belegte, nur Russland bildete eine Ausnahme. Das Osmanische Reich war ein kranker Ort Europas, und alle warteten darauf, wann es stirbt und zu einer Kolonie wird. China war praktisch eine Halbkolonie. Japan war unabhängig, aber nur, weil die europäischen Raubtiere untereinander nicht herausfinden konnten, wer von ihnen dieses Land in eine eigene Kolonie verwandeln sollte. Es war zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Und wir haben es aus irgendeinem Grund vergessen und das Bild eines so wohlwollenden schönen Europas gemalt, auf das alle ausgerichtet sein sollten. Manche sprachen gar von Europa als Leitstern für die ganze Menschheit. Und damit zitiere ich eine Person, die eines der größten Informations- und Analysezentren des Landes leitete und den ersten Personen des Staates entsprechende Materialien gab. Und das sagte er in vollem Ernst“, so Schischkin. 
Abonnieren Sie uns auf
X
Letzte Nachrichten aus Belarus