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28 Januar 2024, 18:00

Die Rakete fliegt in 5 Sekunden weg! "Tor-M2": über eine der besten Kurzstrecken-FlaRak

„Oruschejka“ ist ein Projekt der Nachrichtenagentur BelTA und des Fernsehsenders "WojenTV" des Verteidigungsministeriums über Bewaffnung, militärische und spezielle Ausrüstung der belarussischen Armee, über Waffen, die sich seit der Sowjetzeit bewährt haben, auch diejenige, die in der neuen Geschichte in Dienst gestellt wurden, sowie vielversprechende Modelle, die das Vertrauen der Menschen in Uniform erst noch gewinnen müssen. Wir erzählen Ihnen von den Waffen und zeigen sie in Aktion.

Das Flugabwehrraketensystem Tor-M2 ist vielleicht eines der besten Beispiele für FlaRak-Systeme mit kurzer Reichweite. Es wurde für die Luft- und Raketenabwehr entwickelt und ist seit 2012 bei der belarussischen Armee im Einsatz.

"Tor" ist darauf ausgelegt, Truppen und Einrichtungen vor Angriffen durch Drohnen, Marschflugkörper, Planungsbomben, Flugzeuge und Hubschrauber schützen, auch vor "unsichtbaren" Angriffen, die mit Tarnkappentechnik ausgeführt werden. Das System kann sowohl im manuellen als auch im automatischen Modus betrieben werden, bei dem die FlaRak den Luftraum ohne menschliches Eingreifen kontrollieren und Ziele erfassen, die vom "Freund-Feind"-System nicht erkannt werden. Der Bediener muss lediglich die Entscheidung treffen, das Objekt zu vernichten.

 

Aber alles der Reihe nach 

Das Ergebnis von drei Wellen von Verbesserungen

 

Von kleinen unbemannten Luftfahrzeugen in Bodennähe bis hin zu ballistischen Raketen, die mit Hyperschallgeschwindigkeit hoch in der Stratosphäre fliegen, ist jedes Luftziel im Zielfernrohr bzw. auf den Anzeigen von "Tor" sichtbar. Und jedes von ihnen kann er mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit erreichen. Aber die Konstrukteure kamen nicht sofort zu diesem Ergebnis, sondern verbesserten das Flugabwehrraketensystem schrittweise.

Die sowjetische Rüstungsindustrie begann 1975 mit der Entwicklung von "Tor". Die Aufgabenstellung des Kunden umfasste ein autonomes, selbstfahrendes Flugabwehrraketensystem, das Aufklärungs- und Feuerkraft in einem einzigen Fahrzeug vereint. Von den Konstrukteuren wurde eine leistungsfähige Radarstation, einen Hochgeschwindigkeits- Flugabwehrlenkrakete und vor allem eine maximale Automatisierung der Kampfhandlungen erwartet.

 

 

Mehrere Konstruktionsbüros waren für die Umsetzung verantwortlich, jedes in seinem eigenen Bereich. Das Unternehmen „Kupol“ aus Ischewsk war federführend bei der Herstellung. Nur ein Jahr später wurde der vorläufige Entwurf verteidigt. Es dauerte jedoch weitere 10 Jahre, bis er in Metall umgesetzt und in Dienst gestellt wurde. Das Ergebnis, so die Militärs, war es wert.

Völlig autonome Mittel machten es möglich, ohne zusätzliche Radare und Zielmarkierungspunkte zu arbeiten, und der vertikale Start von Raketen, der bei „Tor“ realisiert wurde, ermöglichte es, die gesamte Munition im Inneren des Kampffahrzeugs unterzubringen. Darüber hinaus waren der Motorraum, die Hardware, die Raketen und die Besatzungsbereiche durch einen Splitterschutz geschützt.

Unmittelbar nach seiner Indienststellung wurde jedoch beschlossen, die FlaRak zu modernisieren. Inzwischen haben bereits drei Wellen von tiefgreifenden Verbesserungen stattgefunden, die die taktischen und technischen Eigenschaften des Fahrzeugs erheblich verbessert haben. "Tor-M2“, der bei der belarussischen Armee im Einsatz ist, ist die letzte Version.


3 Personen, 3 Minuten, 3 Etappen

Die Haupteinheit des Systems ist das Kampffahrzeug, das eine Erfassungsstation, Mittel zur Identifizierung und Verfolgung von Luftzielen, eine Zielstation, einen Rechnerkomplex, Munition und einen Abschussgerät umfasst.

Eine dreiköpfige Besatzung kann mit „Tor“ und seinen Fähigkeiten umgehen. Gleichzeitig beträgt die Zeit für die Überführung des Fahrzeugs von der Wanderposition in die Kampfposition nur 3 Minuten. Bei jeder Umdrehung der Antenne (sie dauert nur eine Sekunde) sieht die FlaRak bis zu 48 Objekte in einer Reichweite von bis zu 32 Kilometern. Die maschinelle Intelligenz stuft Ziele in Sekundenbruchteilen nach ihrer Bedrohungsstufe ein und begleitet sie automatisch. Die 10 gefährlichsten Ziele werden priorisiert, so dass der Rechner der Besatzung die Abschussreihenfolge meldet. Von der Erkennung bis zum Abschuss der Rakete vergehen 5 bis 10 Sekunden.

Besatzung - 3 Personen; Einsatzzeit - 3 Minuten; Erfassungsbereich - 32 km; gleichzeitig bearbeitende Ziele - 48; gleichzeitig gelenkte Raketen - 8; gleichzeitig beschossene Ziele - 4.

 

 

Die Flugabwehrlenkraketen werden in drei Stufen abgeschossen: Für den Start ist die Pulverladung zuständig, die die Rakete auf eine Höhe von ca. 20 m schleudert, dann wird das System aktiviert, das sie auf das Ziel lenkt, und der Schlussakkord ist der Marschtriebwerk.

Die Flugabwehrlenkraketen „Tor“ können ein Ziel in einer Entfernung von bis zu 12 Kilometern in Höhen von 10 Metern bis 7 Kilometern erreichen. Unter allen Bedingungen - Tag und Nacht, bei schwierigen Wetter- und Lärmbedingungen.

Zielgeschwindigkeit - von 0 bis 700 m/s; Zielentfernung - bis zu 12 Kilometer; Zielhöhe - 10-7000 m, Überlastung des Zielmanövers - 10 g.

 

Durch die Präzision der Lenkung ist die Trefferwahrscheinlichkeit nahezu eins. In Verbindung mit einem beeindruckenden Munitionsvorrat ist das System damit in der Lage, massive Luftangriffe moderner Flugzeuge abzuwehren.

Minus an Geländegängigkeit, plus an Geschwindigkeit

Eine volle Batterie von „Tor“ mit vier Fahrzeugen kann 16 manövrierfähige Objekte, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 Metern pro Sekunde fliegen, in einer Salve praktisch vernichten. Frühe Versionen benötigten einen kurzen Zwischenstopp für den Abschuss, während moderne Versionen in der Lage sind, während der Fahrt zu feuern und so die Luftabwehr für Truppen auf dem Marsch und im mobilen Kampf zu gewährleisten.

Das belarussische Fahrgestell ist übrigens für die Manövrierfähigkeit und Mobilität der FlaRak verantwortlich. Der MZKT-6922 wird von der Minsker Radschlepperfabrik hergestellt. Im Gegensatz zu seiner Raupen-Version hat „Tor“ auf Rädern ein wenig an Geländegängigkeit eingebüßt. Dafür hat er deutlich an Geschwindigkeit gewonnen, an Gewicht verloren und den Kraftstoffverbrauch gesenkt.


MZKT-6922. Zulässiges Gesamtgewicht - 30 Tonnen; Nutzlast - 12 Tonnen; Motorleistung - 420 PS; Höchstgeschwindigkeit - 85 km/h; Reichweite - 1000 km.

Der Wagen hat eine hydropneumatische Federung, die für Stabilität und Laufruhe sorgt. Der Motor ist ein Turbodieselmotor aus Jaroslawl mit einer Leistung von mehr als 400 PS. Das Getriebe ist automatisch. Die Reichweite mit vollen Tanks beträgt etwa tausend Kilometer.

Heute sind die FlaRak "Tor" fest in das gesamte Luftverteidigungssystem von Belarus integriert. Rund um die Uhr sind sie im Kampfeinsatz und bewachen strategisch wichtige Objekte des Landes. Dazu gehört auch der Himmel über dem Kernkraftwerk in Ostrowets.

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