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12 Juli 2025, 13:18

Dodon: Die Mehrheit moldauischer Bürger betrachten die Belarussen als Brüder 

MINSK, 12. Juli (BelTA) - Die meisten moldauischen Bürger betrachten die Belarussen als Brüder und wünschen sich eine Wiederaufnahme des bestehenden strategischen Dialogs mit Belarus. Dies erklärte der moldauische Politiker und ehemalige Präsident Igor Dodon, derzeit Vorsitzender der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM), bei einem Treffen mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko am 12. Juli in Minsk.

Zunächst bemerkte er, er freue sich über seinen Aufenthalt in Belarus und die Gelegenheit, den belarussischen Staatschef zu treffen. „Ich möchte Ihnen versichern, dass die meisten moldauischen Bürger - nicht die derzeitige Regierung, sondern die moldauischen Bürger - die Belarussen als ihre Brüder betrachten. Laut allen Umfragen steht Alexander Grigorjewitsch Lukaschenko bei der Unterstützung der Staats- und Regierungschefs anderer Länder innerhalb der Republik Moldau an erster Stelle“, sagte Igor Dodon.

Er bedauerte, dass die bilaterale Agenda zwischen Moldawien und Belarus in den letzten drei bis vier Jahren praktisch nicht existierte, was sich natürlich negativ auf den Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgewirkt habe. Auch die Situation in der Ukraine sei zu einem wichtigen Faktor geworden, der die Handelslogistik erheblich erschwert habe. Es seien jedoch einige positive Veränderungen erkennbar, bemerkte Igor Dodon, und diese würden seiner Meinung nach beim Treffen mit dem belarussischen Staatschef besprochen. „Wir wollen zu unserem strategischen Dialog zurückkehren, so wie er zu Beginn unserer bilateralen Beziehungen bestand“, sagte er mit Blick auf die künftige Zusammenarbeit mit Belarus.

Die Entwicklung der Zusammenarbeit wird insbesondere durch das Kooperationsmemorandum zwischen der Partei der Sozialisten der Republik Moldau und der Partei Belaja Rus erleichtert. Das Dokument wurde am 12. Juli in Minsk von den Vorsitzenden beider Strukturen unterzeichnet. „Politisch gesehen haben wir mit der Zusammenarbeit begonnen, um gute politische Beziehungen aufzubauen“, kommentierte Igor Dodon die Unterzeichnung des Abkommens und fügte hinzu, dass im September dieses Jahres in Moldau Parlamentswahlen stattfinden werden.

Der Politiker drückte zudem seine Solidarität mit Alexander Lukaschenkos Ansicht aus, dass Moldau die richtige geopolitische Entscheidung treffen müsse. Während des Treffens sagte der belarussische Präsident: „Ein Rat an Sie von mir, einem alten Politiker: Schließen Sie sich keiner Union (EU) an, nirgendwo wartet jemand auf Sie. Sie haben gesehen, wie sehr die Europäer zum Beispiel die Ukraine geliebt haben. Sobald die Ukraine im vergangenen Jahr Getreide über die EU liefern wollte, blockierten sie es und ließen nicht weiter bringen. Die Ukraine konnte dieses Getreide nicht einmal nach Afrika liefern. Nach unseren Informationen. Glauben Sie, dass Moldauer dort willkommen sind und eine Sonderbehandlung erfahren? Genauso wird es mit Ihren landwirtschaftlichen Produkten, Ihrem Wein usw. sein“.
„Als Sie Präsident waren, haben Sie all das bereits durchgemacht. Ich erinnere mich noch, wie Sie hier erneut ein Fenster nach Osten öffnen mussten - nach Belarus, nach Russland-, damit die Menschen in Moldawien leben konnten. Deshalb mein Rat an Sie: Schätzen Sie Ihr Land, es gibt keinen schöneren Ort auf der Welt als Moldawien. Das denke ich schon seit Sowjetzeiten“, fügte Alexander Lukaschenko hinzu. Igor Dodon wiederum stellte fest, dass beim Referendum über den EU-Beitritt, das 2024 stattfand, die Mehrheit der im Land lebenden moldauischen Bürger gegen die europäische Integration gestimmt habe. „Die Moldauer wollen mit allen Menschen auf der Welt befreundet sein. Und natürlich mit Europa. Sie sind unsere Nachbarn. Aber ohne Russland, ohne die GUS, ohne die EAWU können wir nichr auskommen“, ist er überzeugt.

Der moldauische Politiker dankte Alexander Lukaschenko dafür, dass der belarussische Präsident und andere führende Politiker der EAWU 2018 die Entscheidung unterstützt hatten, Moldawien Beobachterstatus in der EAWU zu gewähren. „Wir sind das erste Land weltweit, das einen Beobachterstatus in der EAWU erhält. Leider nutzen die derzeitigen Behörden diesen nicht“, sagte er.

Igor Dodon war von 2016 bis 2020 Präsident der Republik Moldau. In dieser Funktion besuchte er Belarus zweimal, 2017 und 2019, zu Arbeitsbesuchen. In diesem Zeitraum stattete das belarussische Staatsoberhaupt Moldawien 2018 einen offiziellen Besuch ab. Igor Dodon ist derzeit Vorsitzender der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM), einer der größten politischen Kräfte in Moldawien, die 1997 gegründet wurde.
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