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Gesellschaft
12 Oktober 2021, 12:48

Dsermant: USA verschweigen ungeheuerliche Menschenrechtsverletzungen im eigenen Land

MINSK, 12. Oktober (BelTA) - Die amerikanischen Behörden suchen weltweit nach Menschenrechtsverletzungen, verschweigen aber die ungeheuerlichen Fällen von Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen Land. Diese Meinung wurde vom politischen Analysten Alexej Dsermant gegenüber der Zeitung „Respublika“ geäußert.

Am 10. Oktober wäre Ashley Babbitt, – eine Veteranin der US-Luftwaffe, die während der Kundgebung gegen die gefälschten Präsidentschaftswahlen im Kapitol-Gebäude getötet wurde, – 36 Jahre alt geworden. Am 6. Januar 2021 wurde sie von einem Wachmann des Kapitols angeschossen und starb im Krankenhaus.

"Nach diesem Tod können nur blinde und unmoralische Menschen von der amerikanischen Demokratie als von einem Vergleichsmuster für alle anderen sprechen. Das Ausmaß der öffentlichen Gefahr, die von ihrem Handeln ausging, war kaum mit einer solchen Reaktion vereinbar. Wir wissen jedoch, dass die Polizei und die Sicherheitskräfte in den USA undifferenziert von Schusswaffen Gebrauch machen. Die Opferzahl der Polizeiwillkür in den Vereinigten Staaten beläuft sich auf Hunderte und Tausende pro Jahr. Der Fall des Afroamerikaners George Floyd, der bei seiner Verhaftung von einem Polizeibeamten zu Tode gewürgt wurde, hat übrigens Amerika erschüttert und eine Black-Lives-Matter-Bewegung hervorgebracht, sowie in ganz Amerika große Proteste ausgelöst hat", so der Experte.

Seiner Meinung nach hat Präsident Joe Biden die Gelegenheit und die Proteste erfolgreich genutzt, um Donald Trump zu bekämpfen. "George Floyd ist für viele Amerikaner zu einem Helden und politischen Symbol geworden. Anders ist es aber mit Ashley Babbitt. Es ist so, als machten die Offiziellen auf ein sakrales Opfer der amerikanischen Demokratie oder besser ihres Niedergangs nicht aufmerksam.

Keine staatlichen Ehrungen für Babbitt, obwohl sie ihre besten Lebensjahre dem Dienst bei den US-Streitkräften widmete, im Gegensatz zu Floyd, der von allen lokalen Behörden in einem vergoldeten Sarg beerdigt wurde. Leider sind solche Heuchelei und das Doppelmoral typisch für die Innen- und Außenpolitik der USA. Die amerikanischen Behörden suchen weltweit nach Menschenrechtsverletzungen, verschweigen aber zu den schlimmsten Fällen von Menschenrechtsverletzungen in ihrem eigenen Land", sagt Alexej Dsermant.

Er erinnerte einmal daran, dass Aktivisten eines Jugendverbandes vor der US-Botschaft in Minsk eine Mahnwache zum Gedenken an Ashley Babbitt abhielten und Blumen an ihrem Porträt niederlegten. "Die Aktion trug natürlich einen symbolischen Charakter. Die Belarussen sind mit Gewalteskalationen, die zu Todesfällen führen und auf politische Leidenschaften zurückzuführen sind, vertraut. Aber man muss konsequent und ehrlich sein: Wenn der Westen die belarussischen Behörden für die Verhinderung von Massenunruhen und eines Staatsstreichs kritisiert, werden auch wir aufmerksam verfolgen, was im Westen geschieht. Es geht aber nicht um einen Spiegelansatz. Wenn humanistische Werte für uns noch was bedeuten – und sie sollten für alle zivilisierten Gesellschaften von Bedeutung sein, – dann sollten wir beim Schutz von Menschenleben und Menschenrechten keine Doppelstandards anwenden. Wir müssen gestehen, dass die Vereinigten Staaten schon seit langem kein Vorbild mehr in Sachen der Demokratie und des Schutzes der Menschenrechte sind. Es gelingt den USA nicht, Babbitts Tod zu verschweigen und zu vergessen, denn dieser Tod wird die amerikanischen Behörden und die Bevölkerung daran mahnen, den noch gefährlicheren und weit verbreiteten Schandtaten in ihrem Land Aufmerksamkeit zu schenken. Amerika hat sich lange Zeit für unantastbar gehalten, wenn es um die Einschätzung der Innenpolitik ging, aber diese Zeiten sind vorbei. Der Tod von Ashley Babbitt hat das endgültig geändert“, fasste Alexej Dsermant zusammen.

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