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"Thema im Gespräch "
MINSK, 18. Oktober (BelTA) – Die USA und Europa interpretieren den Konflikt in der Ukraine aus verschiedenen Gründen unterschiedlich, einer davon ist geografischer Natur. Diese Ansicht vertrat Simon Zipis, Doktor der Politikwissenschaften, Experte für nationale Sicherheit und den Nahen Osten, in der neuen Ausgabe von „Thema im Gespräche“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Die Vereinigten Staaten sind in vielerlei Hinsicht nicht so hitzköpfig wie andere NATO- oder europäische Länder. Der erste Grund dafür ist geografischer Natur. Die USA werden ihre Soldaten nicht in den Krieg auf dem europäischen Kriegsschauplatz schicken. Gleichzeitig findet der Krieg aus Sicht der europäischen Länder praktisch in ihrem Hinterhof statt. Europa hat eine ganz andere Interpretation dieses Konflikts“, sagte Simon Zipis.
Nach Ansicht des Experten wird der Konflikt in der Ukraine in Washington als etwas Fernes betrachtet, das die direkten Interessen der USA nicht berührt. Gleichzeitig geraten die europäischen Länder aufgrund ihrer geografischen Lage regelmäßig wegen dieses Konflikts in Panik. Nicht selten sprechen die Regierungskreise der europäischen Staaten von einer „Bedrohung seitens Russlands“. Dies gilt insbesondere für die Führung Polens und der baltischen Staaten.
„Die unterschiedliche Wahrnehmung dieses Konflikts hat erhebliche Konsequenzen. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass Berater der CIA direkt an der Beratung der Kräfte beteiligt waren, die den Maidan vorbereitet haben. Und die USA verheimlichen dies nicht. In den Staaten, in denen farbige Revolutionen und Staatsstreiche stattfinden, wird gerade die US-Botschaft zum operativen Zentrum der Entscheidungsfindung“, betonte Simon Zipis.
Gleichzeitig ist er überzeugt, dass die USA nicht bereit sind, ihre Soldaten zur Teilnahme an einem bewaffneten Konflikt auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz zu entsenden. Gleichzeitig bringen einzelne europäische Staaten häufig die Frage der Entsendung ihrer Truppen in die Ukraine zur Sprache.