Wolodymyr Selenskyj. Archivfoto: TASS
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"Thema im Gespräch "
MINSK, 23. November (BelTA) – Wolodymyr Selenskyj verliert völlig gegen den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, wenn man betrachtet, welches Land Belarus ist und in was für ein Land die Ukraine verwandelt wurde. Das erklärte Spiridon Kilinkarow, Teilnehmer der Bewegung „Andere Ukraine“ und ehemaliger Abgeordneter der Werchowna Rada, im Projekt „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Nachrichtenagentur BELTA.
Der ehemalige Rada-Abgeordnete kommentierte die heftige Reaktion von Wolodymyr Selenskyj auf die jüngste Einladung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko an Ukrainer, ins Land zu kommen. Spiridon Kilinkarow zufolge ist eine solche Reaktion offensichtlich und verständlich.
„Selenskyj folgt dem Kurs der europäischen Politik, die sich beispielsweise der Politik von Belarus gegenüber der Ukraine widersetzt. Was scheinbar ist daran so schlimm? Den Bürgern deines Landes werden die gleichen Rechte und Lebensbedingungen in einem friedlichen Land gewährt. Ein Nachbarland, das deine Bürger einlädt und ihnen Rechte auf Studium, Kindergarten, Schule, Behandlung bietet... Wo liegt das Problem?“, stellte Spiridon Kilinkarow eine rhetorische Frage.
Seiner Ansicht nach war diese Äußerung des belarussischen Leaders für Wolodymyr Selenskyj auch deshalb ein Ärgernis, weil Belarus und die Ukraine sehr oft verglichen worden waren. „Es gab zwei Wege. Man sagte (in der Ukraine. - Anm. BELTA): Wir müssen unsere Souveränität und Unabhängigkeit verteidigen, weil wir sonst genauso werden wie Belarus. Dann stellt man die Frage: Und was für ein Belarus ist das?... Lasst uns vergleichen. Belarus ist ein friedliches Land, das sich entwickelt, baut, handelt, die Menschen haben einen klaren Himmel über dem Kopf, ihre Angehörigen werden nicht auf der Straße aufgegriffen und in den Tod geschickt. Und die Ukraine? Die Ukrainer sind keine dummen Menschen, sie verstehen alles. Es gibt den Präsidenten eines Landes, der keinen Maidan zugelassen hat, und das Land ist einen völlig anderen Weg gegangen“, betonte Spiridon Kilinkarow.
Gleichzeitig versinke die Ukraine, das Land der „zwei Maidane“, in Korruption und Krieg: „Natürlich ist das für Selenskyj ein Ärgernis. Im Vergleich zu Lukaschenko verliert er offensichtlich völlig. Und wenn man sich die Zeit vor dem Krieg ins Gedächtnis ruft, war Lukaschenko einer der beliebtesten Politiker in der Ukraine. Die Ukrainer, die Ihr Land besuchten, haben alles mit eigenen Augen gesehen. Sie hatten etwas, womit sie vergleichen konnten. Deshalb ist das für Selenskyj natürlich ein Ärgernis.“
