
MINSK, 9. Mai (BelTA) - In Wien haben Ständige Vertretungen von Belarus, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan bei der OSZE eine gemeinsame Erklärung zum 80. Jahrestag des Sieges über Hitlerfaschismus im Zweiten Weltkrieg ab. Das teilte die Ständige Vertretung von Belarus in Wien mit.
Die Erklärung wurde während der Sitzung des Ständigen Rates der OSZE in Wien am 8. Mai veröffentlicht.
„Vor achtzig Jahren wurde der Sieg über den Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg errungen. Wir halten dieses heilige Datum in Ehren! Der Triumph über die Ideen der Rassenüberlegenheit und der Menschenfeindlichkeit, der durch die Waffengewalt der Koalition der Alliierten errungen wurde, bestimmte das Schicksal der Zivilisation auf globaler Ebene und darf nicht vergessen werden. Es ist unsere gemeinsame Pflicht, die historische Erinnerung an die tragischen Ereignisse jener Jahre und die Heldentat von Millionen von Menschen zu bewahren, die für den Frieden und das Wohlergehen künftiger Generationen gekämpft haben und gestorben sind“, heißt es in der Erklärung.
„Versuche, das Ergebnis des Zweiten Weltkriegs zu revidieren oder zu verfälschen, die Rolle der Völker der Sowjetunion und der Teilnehmer an den Befreiungsbewegungen der europäischen Länder bei der Niederlage des Nationalsozialismus herunterzuspielen, sind kategorisch inakzeptabel“, heißt es im Dokument. „Alle Bemühungen, die Nazis und ihre Helfershelfer zu rehabilitieren und zu verherrlichen und die von ihnen begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu leugnen, sind inakzeptabel. Nach den Entscheidungen des Nürnberger Tribunals, das die Errungenschaften des Sieges im Zweiten Weltkrieg rechtlich festigte, verjähren die verbrecherischen Handlungen der Nazis und ihrer Helfershelfer nicht“.
„Wir verurteilen mit Entschiedenheit die Zerstörung und Schändung von Denkmälern und Grabstätten von Befreiern aller Nationalitäten, die ihr Leben auf dem Altar des Sieges gelassen haben, wo immer sich diese Gedenkstätten befinden. Wir trauern um die Opfer des Nationalsozialismus. Der Sieg über den Nationalsozialismus im Jahr 1945 legte den Grundstein für die im August 1975 unterzeichnete KSZE-Schlussakte“, heißt es in der Erklärung.
„Wir nehmen die Entschlossenheit des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft zur Kenntnis, eine Wiederholung der tragischen Fehler der Vergangenheit zu verhindern und die Zukunft auf einigenden Prinzipien aufzubauen. In diesem Zusammenhang begrüßen wir die am 17. Dezember 2024 von der UN-Generalversammlung verabschiedete Resolution zur „Bekämpfung der Verherrlichung des Nazismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zur Eskalation zeitgenössischer Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz beitragen“. Wir rufen alle Länder und Völker auf, das Gedenken an diejenigen zu ehren, die im Zweiten Weltkrieg den Sieg errungen haben, die Lehren aus der gemeinsamen Geschichte nicht zu vergessen und in vollem Umfang zu den Bemühungen um die Bekämpfung jeglicher Erscheinungsformen des Neonazismus und seiner Verherrlichung beizutragen. Der besiegte Nationalsozialismus darf sein Haupt nicht wieder erheben“, heißt es in dem Dokument.