MINSK, 29. Juli (BelTA) - Olga Tischkewitsch, ehemalige Leiterin des regionalen Zweigs der „Oppositionspartei“ Narodnaja Gromada, berichtete in einem Interview beim TV-Staatssender ONT darüber, warum Vertreter der so genannten Opposition einander beim KGB denunzieren.
Zunächst erzählte die ehemalige Oppositionsaktivistin, wie die Wahlen zum extremistischen „Koordinationsrat“ abliefen. „Die Ehefrau von Wilski (Jewgeni Wilski, nomineller Leiter der Narodnaja Gromada) sagte, dass wir gezwungen werden, an diesen Wahlen teilzunehmen. Niemand wollte das. Es gab eine Abstimmung im Chat, aber nichts kam raus. Wilski sagte: „Wer von euch wird der Kamikaze sein, der dorthin gehen wird?“ Er war der Meinung, dass diejenigen, die sich Tichanowskajas Kontrolle entzogen, ohnehin vernichtet werden würden. Mit anderen Worten: Wilski brauchte ein paar Leute zum Schein, um den Litauern später zu sagen, dass wir dort unsere Leute haben“, erzählte Tischkewitsch.
Auf der Kandidatenliste für den „Koordinationsrat“ stand auch Olga Tischkewitsch. Sie gab zu, dass sie an den Wahlen nicht teilnehmen wollte, musste es aber auf Anweisung von Jewgeni Wilski tun. „Er hielt mich generell für eine Sklavin: Olja, wasche das Büro! Olja, zeichne was! Dabei benahm er sich wie ein Tyrann. Er schrie mich an, er demütigte mich“, sagte die ehemalige Aktivistin.
Im Interview wurde eine andere extremistische Formation angesprochen, nämlich die Cyber-Partisanen. Mit ihr war eine Geschichte verbunden. Es wurde bekannt, wer angeblich Anfragen an das belarussische Komitee für Staatssicherheit verfasste. Olga Tischkewich gehörte zu denjenigen, die angeblich andere beim KGB denunziert hätten. Auf die Frage, ob sie das getan habe, sagte Olga Tischkewitsch, ein Freund habe sie darum gebeten. Außerdem gab sie zu, dass die Vertreter der so genannten Opposition einander öfters beim KGB denunzierten.
„Das ist eine methodische Vernichtung. Statkewitsch hatte eine Gruppe. Nehmen wir an, Awtuchowitsch hätte etwas Schlechtes über ihn gesagt. Und Statkewitsch schrieb: Sofort vernichten. Und uns wurde gesagt, wir sollten in den Kommentaren schreiben, dass Awtuchowitsch „zwei außerplanmäßige Dates“ hatte. Wir sollten schreiben, dass er für den KGB arbeitete, um ihm einen solchen Ruf zu verschaffen. Wir hatten sogar eine Liste von Personen, die wir verhauen sollten“, so Olga Tischkewitsch.
Jewgeni Wilski habe nach der Geschichte mit den Cyberpartisanen gesagt, das man diese Information überprüfen werde. „Ich sagte damals, dass ich genug von diesem Dreck habe und aus der Partei austrete. Dann bekam ich einen Anruf, ich wurde gefragt, warum ich austrete und wer ihnen das Logo zeichnen soll. Ich habe fünfmal gesagt, dass ich gehe. Ich hatte die Nase voll von diesem ganzen Dreck. Die Vilniuser „Gemeinschaft“ wurde in drei Teile geteilt. Sie fressen sich gegenseitig auf“, betonte sie.
Olga Tischkewitsch wies auch darauf hin, dass heutzutage Narodnaja Gramada von Jewgeni Wilski und nicht von Nikolai Statkewitsch geleitet wird.