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Gesellschaft
17 April 2024, 09:45

"Es wird immer etwas passieren." Geworgjan über iranische Atomwaffen und das Verhalten der USA

MINSK, 17. April (BelTA) - Die russische Politologin und Orientalistin Karine Gevorgyan äußerte sich in der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA zu der Frage, ob der Konflikt zwischen Iran und Israel zu einem nuklearen Schlagabtausch eskalieren könnte und welche Konsequenzen die Ukraine nach den Ereignissen im Nahen Osten zu erwarten hat. Auf die Frage, ob sich der Konflikt zwischen Iran und Israel zu einem nuklearen Schlagabtausch entwickeln wird, antwortete Karine Gevorgyan: "Die vom Obersten Führer des Iran erlassene Fatwa, die die Herstellung von Atomwaffen verbietet, wurde noch nicht aufgehoben. Ja, sagen iranische Atomwissenschaftler, wenn sie aufgehoben wird, werden wir das sehr schnell tun. Und warum sollten sie das tun, wenn sie über Hyperschallraketen verfügen, die die Iraner meines Wissens nach bei diesem Angriff nicht eingesetzt haben. Nur Marschflugkörper, ballistische."

"Ich möchte Sie daran erinnern, dass die russische Schwarzmeerflotte seit mehr als einer Woche, ich glaube sogar mehr, 10 Tagen, im Roten Meer ist. Nun, vielleicht wird sie dort jetzt unter den gegebenen Umständen mehr geschützt, aber sie ist natürlich auch ein Hindernis für eine Eskalation, wie ich es verstehe", sagte die politische Expertin.

Sie fügte hinzu: "Schon vor dem nächtlichen Angriff der Iraner war die israelische Position auf den Golanhöhen offensichtlich ernsthaft in Bewegung geraten und geschwächt. So kann man es zumindest vorsichtig formulieren. Das heißt, Israel hat schwere Verluste erlitten, denn die Stellungen auf den Golanhöhen sind für Israel von strategischer Bedeutung. Ich erinnere daran, dass die Golanhöhen de jure zu Syrien gehören und dass Israel dort de facto seit langem fremdes Territorium besetzt hält".

"Deshalb wird da immer was passieren. Ich erinnere mich nicht mehr, welcher der britischen Autoren, allerdings mit einem indischen Namen, einen Artikel geschrieben hat: "Wie die Iraner einen Frosch kochen." Auf dem Foto ist der Frosch blau gefärbt, in der Farbe des israelischen Davidsterns. Der Autor hat in der Tat recht. Das heißt, die Iraner sind gar nicht daran interessiert, Mittel für einen Krieg mit Israel auszugeben. Sie wollen es zermürben", so Karine Geworgjan.

Die Politologin fragte sich auch, wie sich die Ereignisse auf den Kriegsschauplatz in der Ukraine auswirken werden. "Es wird Konsequenzen geben, das ist sicher. Kiew wird weniger in der Lage sein, Waffen aus den USA zu bekommen, Israel braucht sie mehr, aber das ist schon kategorisch. Das bedeutet, dass Kiew höchstwahrscheinlich keine Raketenabwehrsysteme bekommen wird. Unter anderem sehen wir, dass die USA gezeigt haben, dass sie nicht alles machen können und nicht mit der Faust auf den Tisch gehauen haben. Zumindest hatte der Iran etwas in seinem Arsenal, das sie zurückhielt. Jetzt überredet Washington Tel Aviv, sich zurückzuhalten. Wir werden sehen", schließt Karine Geworgjan.
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