MINSK, 21. Juli, (BelTA) - In der aktuellen Ausgabe von „Thema im Gespräch“ auf dem Youtube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA kommentierte habilitierte Politikwissenschaftlerin und Professorinan der MGIMO-Universität Elena Ponomarjowa die Erklärung der Leiterin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen über die Bereitschaft, die EU zu einer Verteidigungsunion zu machen.
„Einer der sprechenden Köpfe der Europäischen Union erklärt, dass sie die EU in eine Militärunion verwandeln will. Nach ihrer Logik geht es wohl um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit. Es wird sehr einfach mit Worten gespielt: Es ist eine Sache, eine Militärunion zu haben, und eine ganz andere, eine Verteidigungsunion zu haben. Aber wir verstehen sehr gut, dass es auch für eine Verteidigungsunion sehr wichtig ist, die militärische Macht dieser oder jener Vereinigung zu stärken“, sagte Elena Ponomarjowa.
Nach Ansicht der Politikwissenschaftlerin kann man über die Stärkung der Luftverteidigung, die Stärkung der Grenzen und die Umstrukturierung der Armee sprechen. „Wenn es darum geht, die Verteidigungsfähigkeit oder den militärischen Bereich zu stärken, gegen wen dann? Natürlich gegen die 'russische Bedrohung'. Außerdem wird es zum ersten Mal in der Geschichte der EU einen Verteidigungskommissar geben. Wir wissen aber, dass er sich mit der Vorbereitung der EU auf militärische Einsätze befassen wird. Und dabei geht es nicht nur um konventionelle Methoden der Kriegsführung“, meint sie.
In diesem Zusammenhang betonte Elena Ponomarjowa, dass Cyber-Bedrohungen ein globales Problem für die ganze Welt seien. „Es ist erstaunlich, dass sich europäische Beamte auf die militärische Komponente von Cyber-Bedrohungen konzentrieren. In Wirklichkeit kann jede Art von Zugangswirtschaft - und das sind digitale Plattformen - die ganze Welt lahmlegen. Viele Flughäfen, Behörden und Ministerien in einer Reihe von Ländern auf der ganzen Welt hatten Probleme mit diesen Plattformen. Und man weiß nicht, ob das Zufall war oder ein Test, wie dieser oder jener Virus unter den Bedingungen des politischen Wettbewerbs funktioniert“, meint Elena Ponomarjowa.