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27 Mai 2021, 14:05

Europa zwingt Belavia-Flugzeug zur Umkehr: Außenministerium spricht von „Luftpiraterie“

MINSK, 26. Mai (BelTA) – Der reguläre Belavia-Flug von Minsk nach Barcelona musste gestern kurz vor dem Einflug in polnischen Luftraum umkehren und nach mehreren „Runden“ über dem Territorium des Landes wieder im Nationalen Flughafen Minsk landen. Das Außenministerium kommentierte diesen Vorfall:

„Derart Verhalten ist empörend und amoralisch. Ehrlich gesagt ist es eine reine „Luftpiraterie.“ Man kann jetzt die Schuld zynisch so lange weitergeben wie man will, aber eines steht fest: Frankreich schließt ohne Vorwarnung seinen Luftraum für die Maschine, die von Minsk nach Barcelona fliegt und gerade kurz vor der polnischen Grenze ist. Spanien hat vorher keinen Flugverbot gegen Belarus verhängt. Das Flugzeug muss unendlich viele Runden drehen und letztendlich im Flughafen Minsk landen“, sagte Pressesprecher Anatoli Glas.

„Es ist überraschend, wie Europa die Interessen seiner Staatsbürger und ihre Sicherheit kalt ignoriert. Denn an Bord der Maschine waren hauptsächlich Passagiere aus den EU-Staaten. Und wer soll die Verantwortung tragen, wenn während des Flugs etwas schief läuft?“ betonte Glas.

„Es ist bedauerlich, dass sich Frankreich und andere EU-Staaten um die „geringfügigen“ Probleme ihrer Bürger, geschweige denn der Bürger von Belarus, wenig kümmern und dass hinter den wohlklingenden EU-Mantras über „mehr Freizügigkeit“ in Europa ein solches Benehmen steckt“, so der Pressesprecher.

Jedes Jahr hat Belavia rund 1000 belarussische Tschernobyl-Kinder zu Erholungsferien nach Spanien geflogen. „Heute werden sie den „hohen“ Idealen und politischen Ambitionen der französischen Regierung zum Opfer gebracht“, bemerkt Glas.

Außerdem hat Frankreich mit diesem Vorfall die Völkerrechtsnormen verletzt. Nach dem Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt heißt es im Artikel 87, dass der Betrieb eines Fluglinienunternehmens im Luftraum eines Vertragsstaates nur nach einer Entscheidung des ICAO-Rates nicht gestattet werden darf. „Soweit wir informiert sind, hat die ICAO solche Entscheidungen nicht getroffen“, bemerkte der Behördensprecher.

Anatoli Glas hat dabei noch einen ethischen Aspekt erwähnt. „Die nationale Fluggesellschaft Belavia hat mit der jüngsten politischen Hysterie rund um den Ryanair-Flug nichts zu tun. Das belarussische Fluglinienunternehmen hat keine Regelungen verletzt. Ganz im Gegenteil, in den ersten schweren Pandemie-Monaten 2020, als viele Staaten wegen COVID-19 ihren Luftraum für internationale Flüge gesperrt haben, hat Belavia vielen EU-Bürgern die Heimkehr ermöglicht. Dafür hat sich die EU bei der Belavia herzlich bedankt. Heute ist von dieser Dankbarkeit keine Spur geblieben.“

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Es fand das Telefongespräch des belarussischen Außenministers, Wladimir Makej, mit der schwedischen Außenministerin Ann Linde statt.

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