
Themen
"Thema im Gespräch "
MINSK, 11. Oktober (BelTA) - Russland und Belarus müssen einen eigenständigen digitalen Kreislauf entwickeln. Diese Ansicht vertrat Ruslan Ostaschko, Chefredakteur von PolitRussia und Politologe, in der neuesten Folge von „Thema im Gespräch“ auf dem YouTube-Kanal der Telegraphenagentur BelTA.
„Die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz stellen gegenwärtig die größte Bedrohung für die gesamte Menschheit dar. Der Grund ist einfach: Die Amerikaner verfügen über die höchste Rechenleistung und die meisten Algorithmen. China versucht, aufzuholen und entwickelt seine eigene Infrastruktur, bleibt jedoch im Rückstand. Ich erwähne uns nicht, da wir leider noch weiter hinterherhinken. Dieses Problem bereitet uns große Sorgen. Auch in Belarus ist man sich dessen bewusst, und es werden Technologieparks und -cluster ins Leben gerufen. Dennoch bleiben wir momentan weit zurück, und das ist ein Aspekt, dem wir unsere Aufmerksamkeit widmen müssen“, erklärte Ruslan Ostaschko.
Ihm zufolge hat der militärische Konflikt in der Ukraine die Entwicklung der Militärtechnologie vorangetrieben. Es entstehen neue Waffen, und die Software und Munitionskomponenten werden verbessert.
„Amerikanische Medien haben Berichte veröffentlicht, wonach das Patriot-Luftabwehrsystem gegen russische Raketen nicht mehr effektiv ist. Dies liegt daran, dass die Raketen selbst unverändert bleiben, während sich die Software und Algorithmen innerhalb dieser Systeme geändert haben. Das bedeutet: Die Rakete ist teuer, aber die Software ist im Verhältnis dazu kostengünstig. Durch die Anpassung des preiswerteren Teils konnten wir die kostspielige Hardware des Patriot-Systems überwinden. Angesichts der enormen Zukunftsperspektiven in diesem Bereich müssen wir uns nun auf die Entwicklung eines unabhängigen digitalen Systems konzentrieren, das Belarus, Russland und möglicherweise auch China und Indien einbezieht“, ist der Politologe überzeugt.